Ist Hundesport für alte Hunde empfehlenswert?
Um im Alter möglichst fit und gesund zu bleiben, raten Mediziner Senioren zu moderater Bewegung. Das gleiche Prinzip lässt sich auch auf alte Hunde anwenden.
Als Hundehalter solltest du bei der Wahl einer geeigneten Hundesportart Rücksicht auf den individuellen Gesundheitszustand deines Vierbeiners nehmen.
Dog Diving oder Agility ist als Hundesport für alte Hunde folglich eher ungeeignet, da die Belastung für die meist müden Gelenke zu groß wäre.
Obedience oder das sogenannte Degility hingegen kannst du problemlos auch mit Hundesenioren ausüben, ohne diese zu überfordern.
So kannst du deinem Vierbeiner mit entsprechenden Tätigkeiten auch im hohen Alter noch zu ausreichend Bewegung verhelfen, seine Muskulatur erhalten und dafür sorgen, dass dein Liebling beweglich bleibt.
Außerdem ist Hundesport für alte Hunde ideal geeignet, um die kognitiven Fähigkeiten zu schulen.
Hunde, die den ganzen Tag im Bett verbringen und nur selten vor die Tür kommen bauen häufig schnell ab, werden depressiv und unbeweglich.
Lass deinen Hund gründlich untersuchen
Auch wenn die Vorteile des Hundesports aus medizinischer Sicht offensichtlich sind, solltest du nicht kopflos drauflos gehen und deinen Hundesenior beim Hundesport zu fordern.
Stattdessen raten wir dir dazu deinen Hund gründlich zu beobachten und kritisch zu hinterfragen, welche Aktivität für deinen Vierbeiner geeignet sein könnte.
Hierzu kannst du auch den professionellen Rat deines Tierarztes einholen.
Diesen solltest du vor Beginn des Trainings ohnehin konsultieren, um deinen Hund gründlich durchchecken zu lassen.
Auf diese Art und Weise erhältst du einen detaillierten Überblick über den aktuellen Gesundheitszustand deines Hundes und kannst beim Hundesport auf etwaige Schwachstellen Rücksicht nehmen.
Ab wann sind Hunde zu alt für den Hundesport?
Viele Hundehalter führen ihren Vierbeiner bereits im Welpenalter an den Hundesport heran und praktizieren diesen dann über mehrere Jahre regelmäßig. Dass irgendwann die Zeit gekommen ist, um etwas kürzerzutreten oder sogar ganz mit dem Hundesport aufzuhören ist für die meisten ein unliebsamer Gedanke, der nur allzu gern verdrängt wird.
Damit du deinen Hund nicht unabsichtlich überforderst oder sogar schadest empfehlen wir dir deinen alternden Hund beim Hundesport gut zu beobachten.
Wenn dein Liebling ab einem gewissen Alter etwas an Kondition verliert und offensichtlich nicht mehr so gut springen kann, ist dies aber noch lange kein Grund aufzuhören.
Dennoch solltest du dein Trainingsprogramm in diesem Fall umstellen und an die reduzierte Leistungsfähigkeit deiner Fellnase anpassen.
Das solltest du beim Hundesport mit alten Hunden beachten
Wie bei älteren Menschen steigt das Verletzungsrisiko auch bei Hunden ab einem bestimmten Alter an.
Um das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten, solltest du folgende Ratschläge beachten:
- Aufwärmübungen: Ältere Hunde müssen vor dem Hundesport besonders gründlich und schonend aufgewärmt werden. Plane daher ruhig etwas mehr Zeit für ein ausführliches Warm-Up ein.
- Cool Down: Nicht nur zum warm werden, sondern auch zum runterfahren nach dem Training benötigen ältere Hunde mehr Zeit. Achte daher auf eine ausreichende Abkühlphase, wenn ihr mit den Übungen fertig seid.
- Kritisches Hinterfragen: Bei den gemeinsamen Trainingseinheiten solltest du deinen Hund immer gut beobachten. So kannst du Anzeichen für Schmerzen oder mangelnde Kondition rechtzeitig erkennen und dein Training entsprechend anpassen. Wichtig ist, dass du deinen Hund zu nichts zwingst und die Übungen beendest, sobald du merkst, dass es deiner Fellnase zu viel wird.
Welche Hundesportarten eignen sich für alte Hunde?
Diese Hundesportarten sind für alte Hunde geeignet:
Obedience
Beim Obedience und dem Ralley-Obedience wird der Hund in erster Linie geistig gefordert. Aus diesem Grund eignen sich beide Hundesportarten vor allem für Hunde, die alters- oder krankheitsbedingt körperlich beeinträchtigt sind. Dies bedeutet allerdings nicht, dass der Hund bei diesen Sportarten nicht gefordert wird. Die vielen Kommandos muss der Hund schließlich nicht nur kennen, sondern er muss auch koordinativ dazu in der Lage sein, diese zu befolgen.
Nasenarbeit
Hunde haben bekannterweise eine besonders gute Nase. Da bei der Fährtenarbeit oder dem Mantrailing keine Sprünge oder ähnlich anstrengende Bewegungsabläufe erforderlich sind, handelt es sich um ideale Hundesportarten für ältere Hunde. Trotzdem sind es anspruchsvolle Tätigkeiten, bei denen der Hund geistig und körperlich gefordert aber nicht überfordert wird.
Degility
Beim sogenannten Degility wird der Hund – ähnlich wie beim Agility – über einen Hindernisparcours gelotst. Dabei kommt es jedoch nicht darauf an Bestzeiten zu erreichen. Stattdessen versucht man beim Degility durch langsame, korrekt ausgeführte Bewegungsabläufe die Muskulatur des Hundes zu erhalten/aufzubauen und die Fitness zu erhöhen.
Dummytraining
Das Apportieren beim Dummytraining ist optimal geeignet, um deinen Vierbeiner körperlich und mental auszulasten. Das Schöne am Dummytraining ist, dass es sich für jeden Hund eignet, solange dieser mobil ist. Außerdem lässt sich das Apportiertraining abwechslungsreich gestalten und kann auch zu Hause ausgeübt werden.