Was ist eine Wasservergiftung beim Hund und wie kommt es dazu?
Eine Wasservergiftung bei Hunden kann auftreten, wenn der Hund in kurzer Zeit zu viel Wasser aufnimmt, d.h. mindestens ein Drittel seines Körpergewichts. Dieser Zustand wird auch als hypotonen Hyperhydration bezeichnet und kann lebensbedrohlich sein.
Wenn ein Hund zu viel Wasser trinkt, wird der Natriumgehalt im Blut verdünnt. Dadurch wird das empfindliche Gleichgewicht der Elektrolyte, die der Körper zum Funktionieren braucht, gestört. Dies kann dazu führen, dass das Gehirn und andere Organe des Hundes anschwellen, was schließlich zu Krampfanfällen, Koma und sogar zum Tod führen kann.
Was genau passiert bei einer Wasservergiftung im Körper?
Im Normalzustand verfügt der Organismus deines Hundes über ein ausbalanciertes Gleichgewicht aus Elektrolyten (Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium) und Wasser.
Bei einer zu hohen Wasseraufnahme kann es passieren, dass der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht gerät. Der Natriumgehalt der Zellen sinkt und sie beginnen Wasser einzulagern und dadurch anzuschwellen.
Zeitgleich fahren die Nieren die Urinproduktion herunter, um den Körper davon abzuhalten, Elektrolyte auszuscheiden. Der Hund ist nicht mehr in der Lage, Wasser abzuführen.
Die im Rahmen der Wasservergiftung anschwellenden Zellen führen speziell im Schädel zu einem erhöhten Druck sowie neurologischen Störungen.
Im weiteren Verlauf beginnen auch die Lungenbläschen allmählich sich mit Wasser zu füllen.
Werden keine medizinischen Sofortmaßnahmen ergriffen, endet eine Wasservergiftung beim Hund tödlich.
Wie hoch ist das Risiko einer Hyperhydration beim Hund?
Eine Wasservergiftung bei Hunden kommt äußerst selten vor. Statistiken zufolge gehört sie zu einer der seltensten Todesursachen bei Hunden.
Nimm das Risiko aber nicht auf die leichte Schulter. Es ist wichtig, dass du die Gefahr kennst und weißt, wie im Ernstfall zu reagieren ist.
Erhöhtes Risiko bei kleinen Hunden und Wasserratten
Am häufigsten sind Welpen sowie kleine Hunde von einer Wasservergiftung betroffen. Das liegt daran, dass kleine Hunde aufgrund ihres geringen Gewichts schneller zu viel Wasser aufnehmen als große Hunde.
Auch eher sportliche Hunde mit einem geringen Körperfettanteil können eine zu hohe Wasseraufnahme nur schwer kompensieren. Zusätzliche Vorsicht ist auch bei Hunden mit Nierenproblemen geboten.
Ist dein Hund eine wahre „Wasserratte“, solltest du ebenfalls besonders Acht geben. Rassen, die es lieben zu schwimmen und jede Gelegenheit nutzen, um mit Wasser zu spielen, verschlucken in kurzer Zeit meist sehr viel Wasser. Ebenfalls ist Dog Diving als Hundesport risikobehafteter.
Symptome: So erkennst du eine Wasservergiftung bei Hunden
Die ersten Anzeichen für eine akute Wasservergiftung beim Hund treten meist 20 bis 30 Minuten nach dem Schwimmen und Toben im Wasser auf.
Zu den typischen Symptomen einer Hyperhydration gehören:
- Erbrechen
- Abgeschlagenheit
- ein aufgeblähter Bauch
- Nervosität
- Stark erweiterte Pupillen
- schlecht durchblutete Schleimhäute
Solltest du eines oder mehrere dieser Anzeichen bei deinem Hund erkennen, kann es sein, dass er zu viel Wasser aufgenommen hat.
Schreitet die Hyperhydration weiter fort, kommt es zudem zu folgenden Symptomen:
- Muskelzuckungen
- Atemproblemen
- Koordinationsstörungen
- apathischem Verhalten
Schlimmstenfalls kann es passieren, dass der betroffene Hund Krämpfe bekommt und in einen komatösen Zustand verfällt.
Wasservergiftung Hund: Erste Hilfe im Notfall
Sollte dein Hund zu viel Wasser aufgenommen haben, kann er dieses durch Urinieren wieder abführen.
Wenn sich der Zustand deines Vierbeiners allerdings verschlechtert, gilt es ohne Zeitverlust zum Tierarzt zu fahren. Ohne medizinische Hilfe können Hunde innerhalb von zwei bis acht Stunden an den Folgen einer Wasservergiftung versterben.
Hast du den Verdacht, dass dein Hund eine Wasservergiftung haben könnte, musst du zunächst sicherstellen, dass er kein Wasser mehr aufnimmt. Zudem kannst du ihn mit Salzstangen füttern.
Damit es bei der Diagnose in der Tierarztpraxis nicht zu Missverständnissen kommt, ist es wichtig, dass du deinem Tierarzt sagst, dass du mit deinem Hund schwimmen warst und wie lange dieser sich im Wasser aufgehalten hat.
Um feststellen zu können, ob dein Vierbeiner tatsächlich eine Wasservergiftung hat, wird der Tierarzt eine Blutuntersuchung vornehmen. Bestätigt sich der Verdacht, wird der Tierarzt deinem Hund Medikamente geben, die den Elektrolytgehalt ausgleichen und der Wasserreduktion dienen.
Leider kann eine Wasservergiftung beim Hund trotz unmittelbarer Behandlung zu schlimmstenfalls tödlichen Spätfolgen im Gehirn kommen.
So kannst du eine Wasservergiftung beim Hund vorbeugen
An und für sich lässt sich eine Wasservergiftung beim Hund leicht verhindern, indem du deinen Hund einfach daran hinderst zu viel Wasser aufzunehmen. Halte dich an folgende Tipps, um das Risiko zu minimieren:
- Lege regelmäßige Pausen beim Schwimmen oder Spielen im Wasser ein.
- Bei kleinen Hunden und schlechten Schwimmern empfiehlt sich eine Hundeschwimmweste mit starkem Auftrieb, damit sie nicht zu oft untergehen und Wasser schlucken.
- Spritze mit dem Wasserschlauch nicht direkt ins Maul deines Hundes, da er so viel Wasser verschlucken kann.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Wasservergiftung selten, aber ernstzunehmend ist und potenziell auch tödliche für Hunde enden kann. Wenn dein Hund viel Zeit im und am Wasser verbringt und er plötzliche Symptome zeigt, die auf eine Wasservergiftung hindeuten, solltest du direkt zum Tierarzt.