Magendrehung beim Hund

Christina

Letztes Update:

Was ist eine Magendrehung beim Hund?

Wenn es zu einer Magendrehung beim Hund kommt, dreht sich dabei der Magen des betroffenen Vierbeiners um die Längsachse.

Dabei werden sowohl der Mageneingang als auch der Ausgang abgeschnürt.

Dies hat zur Folge, dass die im Magendarmtrakt vorhandenen Gase nicht entweichen können und der Magen sich somit immer weiter aufbläht.

Zudem werden durch die Verdrehung wichtige Blutgefäße abgeschnürt, was wiederum dazu führt, dass der Magen und weitere Organe mit zu wenig Sauerstoff versorgt werden.

Wenn bei einer Magendrehung nicht umgehend medizinische Maßnahmen eingeleitet werden, kann der betroffene Hund sterben.

Eine Magendrehung erkennen – Symptome

Folgende Symptome deuten auf eine Magendrehung beim Hund hin:

  • Zunehmender Bauchumfang (Aufgasung)
  • Nervosität
  • Verweigerung von Futter
  • Würgereiz ohne Erbrechen
  • Starkes Hecheln und vermehrter Speichelfluss
  • Atemprobleme
  • Schwacher Kreislauf und Apathie

Da es sich bei einer Magendrehung um eine potenziell lebensbedrohliche Situation handelt, ist es wichtig, dass du die Symptome kennst.

So kannst du im Ernstfall schnell handeln und schlimmeres verhindern.

Da das im Magen produzierte Gas bei einer Magendrehung nicht entweichen kann, kommt es immer zu einer Aufgasung. Diese bewirkt, dass der Bauchumfang hinter den Rippen zusehends zunimmt.

Weitere Anzeichen einer Magendrehung ist Nervosität, Würgereiz, sowie übermäßigem Hecheln. Der Hund wird als Resultat der Magendrehung apathisch.

Die enorme Drehung des Magens bewirkt in einigen Fällen, dass die Magenwand zerreißt. Dadurch kann es passieren, dass Magensäure und Mageninhalt in die Bauchhöhle gelangen. Zeitgleich besteht durch die Gefäßabschnürungen das Risiko eines Herzversagens.

Diese Faktoren begünstigen eine Magendrehung beim Hund

Über die genauen Ursachen einer Magendrehung sind sich Tiermediziner nach wie vor uneinig.  Es gibt jedoch unterschiedliche Vermutungen über mögliche Risikofaktoren, die eine Magendrehung beim Hund begünstigen könnten.

Einige Rassen sind häufiger von einer Magendrehung betroffen

Besonders häufig von einer Magendrehung betroffen sind große Hunderassen wie Boxer, Mastiffs, Schäferhunde oder Dobermänner.

Dies hängt höchstwahrscheinlich mit dem – im Vergleich zu kleineren Hunden – größeren Brustumfang zusammen. So kann sich der Magen im Bauchraum stärker bewegen, was die Wahrscheinlichkeit einer Verlagerung der Organe erhöht.

Achtung:  Auch wenn es deutlich seltener passiert, können auch kleine Hunde eine Magendrehung bekommen!

Größe der Futterportion und Futterart

Auch die Menge des Futters scheint eine Rolle zu spielen, wenn es um das Thema Magendrehung geht.

Tiermedizinern zufolge treten Magendrehungen beim Hund oftmals nach der Aufnahme größerer Futterportionen auf.

Außerdem scheint zu viel Bewegung oder gar toben nach der Nahrungsaufnahme eine Magendrehung zu fördern.

Auch die Zusammensetzung des Futters kann nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen das Risiko einer Magendrehung erhöhen. Hohe Mengen Kalzium beispielsweise sollen die Verdauung verlangsamen, dadurch bleibt das Futter längere Zeit im Magen, was die Gasbildung erhöht.

Alter und Stress

Zu einer Magendrehungen kommt es Statistiken zufolge häufiger bei älteren Hunden. Auch Stress sowie extremes Schlingverhalten kann eine Magendrehung fördern.

Verhalten im Falle einer Magendrehung

Wenn dein Hund Anzeichen für eine Magendrehung zeigt, musst du unmittelbar reagieren.

Sollte dein Hund plötzlich unruhig werden, anfangen zu würgen und einen Blähbauch bekommen musst du sofort zum Tierarzt.

Für Notfälle wie diesen solltest du immer die Nummer eines Tierarztes griffbereit haben, der über die notwendige Ausstattung verfügt, eine solche Operation vorzunehmen.

Um keine Zeit mit Erklärungen oder Formalitäten zu verschwenden, solltest du die Ärzte vor Ort bereits aus dem Auto heraus über dein Eintreffen in Kenntnis setzen.

Die Operation

Beim Tierarzt wird man zunächst eine gesicherte Diagnose vornehmen und anschließend versuchen, den Magen mithilfe eines Schlauchs zu entgasen.

Bleibt der Magen dennoch verdreht wird dieser im Rahmen einer Operation wieder in seine ursprüngliche Position gebracht. In den meisten Fällen wird der Magen im Rahmen der Operation fixiert. Auf diese Weise soll die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Magendrehung reduziert werden.

Magendrehung beim Hund vorbeugen

Auch wenn es keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Magendrehung gibt, solltest du folgende Maßnahmen treffen:

  • Mehrere Mahlzeiten: Um einer Magendrehung vorzubeugen, solltest du die Futterration auf mindestens zwei kleinere Mahlzeiten verteilen.
  • Risikopatienten: Bei einem Hund, der bereits eine Magendrehung hatte, solltest du die Tagesration auf bis zu sechs Mahlzeiten aufteilen.
  • Quellvorgang verhindern: Trockenfutter solltest du vor der Fütterung in Wasser aufweichen lassen. So kannst du ein Aufquellen im Magen verhindern.
  • Anti-Schling-Napf: Achte auf ein „gesittetes“ Essverhalten. Wenn dein Vierbeiner dazu neigt, sein Futter zu schlingen, solltest du diesem Verhalten mit einem Anti-Schling-Napf entgegenwirken.
  • Ruhephase: Nach der Fütterung sollte dein Hund mindestens 1,5 Stunden lang ruhen. Toben, rennen oder das Wälzen auf dem Rücken sind nach dem Fressen tabu.
  • Sei aufmerksam: Halte deinen Hund so gut es geht im Auge um rechtzeitig reagieren zu können, wenn dein Hund Symptome einer Magendrehung zeigt.
  • Vorsorge: Kläre mit deinem Tierarzt ab, ob dieser im Ernstfall dazu in der Lage wäre, die Operation durchzuführen. Falls nicht, solltest du für den Notfall bereits weitere Tierärzte recherchiert haben.

Wie ist die Überlebenschance bei einer Magendrehung?

Je nachdem auf welche Quelle man sich beruft, liegt die Mortalität bei einer Magendrehung zwischen 10 und 45 Prozent.

Nach Auftreten der ersten Symptome einer Magendrehung, kommt es auf jede Minute an. Je früher du deinen Liebling zum Tierarzt bringst, desto besser stehen die Chancen, dass er durchkommt.

Über Christina

Haustiere begleiten unsere Chefredakteurin, Christina, seit Kindertagen. Mit über 25 Jahren Erfahrung in der Haltung von Hunden und diversen Kleintieren wie Meerschweinchen, Kaninchen und Vögeln, hat sie ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse unserer tierischen Lieblinge entwickelt und teilt dieses Wissen nun auf Petlindo.