Wenn die Nase beim Hund läuft, denken viele meist automatisch an eine Erkältung. Schließlich ist das während der kalten Jahreszeit auch bei uns die häufigste Ursache, wenn die Nase tropft.
Doch während wir uns um unsere eigene Nase keine allzu großen Gedanken machen, sieht die Sache bei unseren Hunden ganz anders aus. Schließlich haben Hunde bis zu 220 Millionen Riechzellen und damit eine viel empfindlichere Nase als wir Menschen mit unseren gerade mal 5 Millionen Riechzellen.
Wenn deinem Hund die Nase läuft, lohnt es sich ein Auge darauf zu haben, auch wenn es nicht immer zwangsläufig ein Fall für den Tierarzt ist.
Die 7 häufigsten Ursachen, warum deinem Hund die Nase läuft
Eine tropfende Nase beim Hund kann verschiedene Ursachen haben. Nachfolgend findest du die sieben häufigsten Ursachen dafür.
Reizungen
Ein relativ harmloser Auslöser für Nasenfluss beim Hund sind vorübergehende Reizungen oder starke Gerüche.
Trockene Heizungsluft, Staub, Zigarettenrauch oder starke Raumdüfte und Parfums können die empfindlichen Nasenschleimhäute irritieren und dafür sorgen, dass diese verstärkt klaren Schleim produzieren.
Allergien
Wenn beim Hund die Nase tropft und die Flüssigkeit klar ist, kann dies auch darauf hindeuten, dass dein Hund eine Allergie hat.
Wie wir Menschen können auch Hunde allergisch auf Futtermittel, Pollen, Medikamente und andere Umwelteinflüsse reagieren.
In der Regel sind Allergien beim Hund mit weiteren Symptomen wie Atemproblemen, Juckreiz oder tränenden Augen verbunden.
Um herauszufinden, ob tatsächlich eine Allergie hinter dem Ausfluss steckt, kannst du einen Allergietest beim Tierarzt durchführen lassen.
Lässt sich der Ausfluss tatsächlich auf eine allergische Reaktion zurückführen, so gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um die Allergie und die damit einhergehenden Symptome zu bekämpfen.
Mehr Informationen dazu gibt es in unserem Artikel „Allergien beim Hund„.
Fremdkörper in der Nase
Eine laufende Nase bei Hunden kann auch darauf hinweisen, dass die Nase durch Fremdkörper (z.B. kleine Pflanzenteile) blockiert wird. Um diese wieder auszuspülen, produziert der Körper vermehrt Schleim.
Weitere Anzeichen, die dafür sprechen, dass ein Fremdkörper die Nase deines Hundes blockiert, sind Unruhe und Niesen (nicht zu verwechseln mit dem sog. Rückwärtsniesen).
Auch wenn du den Fremdkörper sehen kannst, solltest du nicht versuchen, diesen auf eigene Faust zu entfernen. Um Verletzungen der sensiblen Hundenase zu vermeiden, solltest du auf Selbstversuche verzichten und den Fremdkörper lieber fachmännisch vom Tierarzt entfernen lassen.
Infektionserkrankungen durch Viren, Bakterien oder Pilze
Viren, Bakterien oder Pilze können dazu führen, dass die Nase beim Hund läuft. Meist handelt es sich hierbei um einen trüben, gelben oder grünen Nasenausfluss.
Insbesondere im Winter kann der Schnupfen durch Viren verursacht sein und auf eine Erkältung beim Hund hindeuten.
Vierbeiner, die sich eine bakterielle Infektion wie zum Beispiel Zwingerhusten eingefangen haben, leiden häufig unter zusätzlichen Symptomen wie Husten, Würgen oder Nasenbluten.
Wenn der Hund nicht gegen Staupe geimpft ist, kann der Nasenausfluss auch diese Viruserkrankung verursacht sein. Häufig haben Hunde, die unter Staupe leiden, auch mit Fieber, Krämpfen und/oder Lungenentzündungen zu kämpfen.
Wenn du den Verdacht hast, dass die Nase aufgrund einer Infektion läuft, solltest du deinen Liebling auf jeden Fall zum Tierarzt bringen.
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Zahnerkrankungen
Rötlicher oder eitriger Nasenausfluss kann auf Entzündungen im Zahnbereich hindeuten. Zahnwurzelabszesse oder Zahnfisteln können durch Verletzungen im Mundraum oder eine schlechte Zahnhygiene entstehen.
Gerade kleinwüchsige Rassen wie Chihuahuas und Yorkshire Terrier neigen mit zunehmendem Alter zu Zahnproblemen. Hier solltest du als Halter besonderen Wert auf eine gute Zahnpflege legen.
Polypen oder Tumore
Wenn Eiter, Blut oder Schleim einseitig aus der Nase läuft, kann dies auf Schleimhautwucherungen (sog. Polypen) oder sogar einen Tumor in der Nase hindeuten.
Du solltest umgehend mit deinem Vierbeiner zum Tierarzt und die genaue Ursache abklären lassen.
Verengte Atemwege
Insbesondere brachycephale Hunderassen, wie z.B. der Mops oder die Französische Bulldogge, neigen zu Nasenausfluss und tränenden Augen.
Die erblich bedingte kurze Kopfform führt dazu, dass die Atemwege zum Teil stark verengt sind. Hunde mit solch einer kurzen Schnauze haben häufig schwerwiegende Atemprobleme und eine stark eingeschränkte Ausdauer.
Eine Behandlung ist, wenn überhaupt, nur auf operativem Wege möglich und führt nicht immer zum gewünschten Erfolg.
Die Hundenase tropft – wann zum Tierarzt?
Viele Hundehalter neigen aus Sorge um ihren Liebling dazu, schon bei leichtem Nasenausfluss zum Tierarzt zu fahren. Das ist aber nicht immer notwendig, da auch bei gesunden Hunden mal der ein oder andere Tropfen Flüssigkeit aus der Nase laufen kann.
Erst wenn die Nase dauerhaft läuft, der Ausfluss unangenehm riecht, eitrig ist oder gar Blut enthält, solltest du umgehend den Tierarzt aufsuchen.
In der nachfolgenden Tabelle haben wir dir die wichtigsten Punkte aufgeschrieben, die dir helfen sollen zu erkennen, wann ein Tierarzt notwendig ist.
Fragen zur Diagnose | Warum ist das wichtig? |
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Wie oft läuft die Nase? | Gelegentlicher, wässriger Nasenausfluss, der von selbst verschwindet, ist wenig besorgniserregend. Sollte der Nasenausfluss aber anhalten, so kann dies auf eine Allergie hindeuten. Ein Tierarztbesuch ist empfehlenswert. |
Läuft die Nase einseitig oder beidseitig? | Wenn klares Nasensekret nur aus einem Nasenloch tropft, kann dies auf eine einseitige Blockade durch einen Fremdkörper hindeuten. Tritt von selbst keine Besserung ein und/oder ist das Nasensekret blutig oder eitrig solltest du unbedingt zum Tierarzt, da dies auf Verletzungen, aber auch Polypen oder einen Tumor hindeuten kann. |
Welche Farbe und Konsistenz hat der Nasenausfluss? | Nasenausfluss, der stinkt, eitrig ist oder gar Blut enthält, sollte immer tierärztlich abgeklärt werden werden. |
Sind zusätzliche Symptome vorhanden? | Leidet der Hund zusätzlich an Husten, Würgen, Niesen oder Fieber, steckt meist eine Infektionserkrankung dahinter. Nur ein Tierarzt kann hier eine genaue Diagnose stellen. |
Laufende Nase beim Hund richtig behandeln
Die Behandlungsmethode hängt stark vom tatsächlichen Auslöser und den Symptomen ab.
Bei Infektionserkrankungen erfolgt in den meisten Fällen eine Medikation mit Antibiotika, Beruhigungs- oder Schmerzmitteln.
Tumore, Polypen und Fremdkörper, die nicht durch das Nasensekret ausgespült werden können, müssen vom Tierarzt operativ entfernt werden.
So vermeidest du eine laufende Nase beim Hund
Eine laufende Nase beim Hund kann durch eine Reihe von Faktoren ausgelöst werden, einschließlich Allergien, Infektionen, Wetterveränderungen und Stress. Um eine laufende Nase bei deinem Hund zu vermeiden, kannst du folgende Schritte unternehmen:
- Vermeide Überreizungen: Übermäßiger Kontakt mit potenziellen Allergenen wie Pollen, Schimmel oder Hausstaub kann bei deinem Hund eine laufende Nase verursachen. Vermeide es, deinen Hund in bereits belasteten Gebieten spazieren zu führen und halte seine Umgebung sauber und frei von Allergenen.
- Stärke das Immunsystem: Stärke das Immunsystem deines Hundes, indem du ihm eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Übungen bietest.
Pflege die Nase: Reinige regelmäßig die Nase deines Hundes, um Schmutz und Staub, der die Nase reizen kann, zu entfernen. - Konsultiere einen Tierarzt: Wenn dein Hund anhaltende oder schwerwiegende Symptome aufweist, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Ein Tierarzt kann feststellen, ob es sich um eine harmlose Erkältung oder eine ernstere Erkrankung oder Verletzung handelt und gegebenenfalls eine angemessene Behandlung empfehlen.
Durch die Umsetzung dieser Schritte kannst du das Risiko einer laufenden Nase bei deinem Hund verringern.
Zusammenfassung
Eine laufende Nase beim Hund kann verschiedene Ursachen haben und muss nicht zwingend immer auf eine Erkältung hindeuten. Wenn deinem Hund gelegentlich klare Flüssigkeit aus der Nase tropft, ist dies meist harmlos.
Anhaltender, verfärbter oder blutiger Nasenausfluss, der vielleicht auch noch durch weitere Symptome begleitet wird, sollte wiederum auf jeden Fall tierärztlich abgeklärt werden.
Quellen
- https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/olfaktorische-leistungen-unserer-haushunde/
- https://www.anicura.de/wissensbank/hunde/hund-nase-laeuft/
- https://www.drsam.de/symptome/hund-schnupfen