Das wichtigste vorweg: Hundehaltung kann nicht per se verboten werden. Ein Hund, egal welcher Rasse, ist in einer Wohnung auch nicht grundsätzlich unglücklicher als in einem großen Haus mit Garten.
Hundehaltung in Mietwohnungen: Neues Gesetz
Eine Neuregelung des Mietrechts verbietet ein generelles Ablehnen von Hundehaltung in der Mietwohnung. Der Vermieter darf natürlich im Einzelfall entscheiden, ob dieser oder jene Hund in der Wohnung leben darf, er darf jedoch keine generelle Absage erteilen, unabhängig vom Hund selbst.
Im Internet gibt es viele Vordrucke für Anträge auf Hundehaltung, die du dem Vermieter vorgelegen kannst. Am besten ist es jedoch immer, das persönliche Gespräch zu suchen und den Vermieter so zu überzeugen. Wenn du deinem Vermieter versprichst, zur Hundeschule zu gehen und dem Hund unnötiges Bellen abzugewöhnen, dann wirst du sicherlich schneller eine Zusage erhalten als jemand, der einen unpersönlichen Antrag einreicht. Noch besser ist es, wenn du deinem Vermieter die Chance gibst den Hund selbst kennenzulernen und sich selbst zu überzeugen.
Hundehaare und Allergien der Nachbarn
Nicht nur beim Vermieter, sondern auch bei den Nachbarn klärst du am besten im Vorfeld ab, ob Gründe gegen eine Hundehaltung in der Mietwohnung bestehen. Hat jemand eine Hundehaarallergie oder Angst vor Hunden? Bevor Nachbarn sich beim Vermieter beschweren, kannst du die Situation von vornherein vermeiden.
Du kannst versprechen regelmäßig die Wohnung und den Flur zu reinigen und Hundehaare effektiv zu entfernen, damit niemand niesen muss. Wenn du dich noch nicht festgelegt hast, kommt eventuell auch eine Hunderasse für Allergiker infrage. Gehe auf die Sorgen deiner Nachbarn ein und sucht gemeinsam nach Lösungen. So werden sich deine Nachbarn wertgeschätzt fühlen und dir sicherlich eher entgegenkommen.
Ist Hundehaltung in der Mietwohnung Tierquälerei?
Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass Wohnungen zu klein und nicht für Hunde geeignet seien. In vielen Häusern dürfen Hunde auch nur das Erdgeschoss oder einzelne Zimmer betreten. Dadurch ist selbst in großen Häusern letztendlich häufig weniger Platz für den Hund als in einer Wohnung.
Außerdem schlafen Hunde den Großteil des Tages, bis zu 18 Stunden. Als Rudeltiere möchten sie in dieser Zeit einfach nur in der Nähe ihrer Besitzer sein und einen weichen, bequemen Schlafplatz zur Verfügung haben. Eine Wohnung muss keinen Platz zum wilden Toben haben, das sollte beim Gassi gehen erledigt werden. Auch ein großer Garten kann für Hunde schnell langweilig werden, wenn er dort niemanden zum Spielen hat.
Solange du mit deinem Hund mehrmals pro Tag eine Runde drehst und ihn draußen mit Geschicklichkeits- und Denkspielen auslastest, wird dein Hund auch auf kleinem Raum glücklich sein. Wenn du ihm zusätzlich bei Spaziergängen, in der Hundeschule oder auf der Hundewiese die Möglichkeit gibst Kontakte zu anderen Hunden zu pflegen, dann hat er alles, was er für ein zufriedenes Leben braucht.
Das einzige Manko bei der Hundehaltung in der Mietwohnung können jedoch die Treppen sein. Gerade ältere Hunde können diese nicht mehr gut steigen und müssen daher getragen werden. Wenn du auf einem oberen Stockwerk wohnst und das Haus keinen Aufzug besitzt, solltest du dich für eine kleine Hunderasse entscheiden, die du gegebenenfalls noch tragen kannst.