Wenn dein Hund ein Leinenbeißer ist, solltest du dir zunächst die Frage stellen: Warum beißt mein Hund in die Leine?
Die Gründe für dieses Verhalten können variieren. Zunächst solltest du daher herausfinden, weshalb sich dein Hund dieses lästige Hobby angewöhnt hat. Ist diese Frage geklärt, gibt es mehrere Möglichkeiten, um den Biss in die Leine zu unterbinden.
Warum beißt mein Hund in die Leine? Ein Problem, mehrere Ursachen!
Viele Halter kennen das Problem: Der Welpe oder erwachsene Hund beißt in die Leine und springt, knurrt oder zerrt vielleicht daran. Doch warum eigentlich?
In den häufigsten Fällen handelt es sich um eine Übersprungshandlung, wenn der Hund in die Leine beißt. Insbesondere Welpen beißen in die Leine, wenn sie während des Trainings überfordert oder gestresst sind. Wird es ihm zu viel, versucht er dich abzulenken und zum Spielen zu animieren.
Oftmals handelt es sich auch um einen Versuch, deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Dieser Versuch glückt dann schlussendlich auch, denn kaum ein Halter ignoriert seinen Hund, wenn dieser die Leine derart zweckentfremdet.
Besonders häufig zeigt sich dieses Verhalten, wenn Hunde nicht ausreichend ausgelastet sind und ihnen langweilig ist.
Nicht jeder Hund ist schnüffelbegeistert. Manche möchten beim Spaziergang lieber spielen und aktiv gefordert werden als von Grashalm zu Grashalm nach tollen Duftmarken zu suchen. Es kann also sein, dass er auf diese Weise einfach nur versucht, sich selbst zu beschäftigen.
Eher selten verbirgt sich hinter dem Zerren an der Leine ein Dominanzproblem, auch wenn gemeinhin angenommen wird, eine zu stark ausgeprägte Dominanz sei automatisch das Problem.
Wenn der Hund in die Leine beißt, muss das auch nicht unbedingt mit Problemen bei der Leinenführigkeit im Allgemeinen oder gar einer Leinenaggression in Verbindung stehen. In den meisten Fällen ist zu beobachten, dass einfach die Suche nach Aufmerksamkeit den Ausschlag gibt.
Die häufigsten Auslöser, warum dein Hund in die Leine beißt, sind:
Eher selten sind folgende Faktoren Schuld am Leinebeißen:
So kannst du deinem Hund das in die Leine beißen abgewöhnen
Wenn der Hund in die Leine beißt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihm dieses unerwünschte Verhalten wieder abzugewöhnen.
Tipp 1: Verwende ein Abbruchsignal
Tut unser vierbeiniger Freund Dinge, die wir nicht gutheißen, ist die Verwendung eines Abbruchsignals die erste und in den meisten Fällen wirksame Möglichkeit, dies zu unterbinden.
Jeder Hund sollte Abbruchsignale, wie etwa „Nein“ oder „Aus“ kennen und problemlos befolgen. Ist dem nicht so, solltest du unbedingt daran arbeiten, denn diese Abbruchsignale zählen generell zu den wichtigsten Befehlen, die ein Hund lernen muss.
Zeigt dein Hund das unerwünschte Verhalten, unterbindest du es sofort mithilfe des Abbruchsignals.
Hat der Hund jedoch noch nicht gelernt, dass es sich um eine nicht diskutierbare Angelegenheit handelt, wenn du ihm dieses Signal gibst, herrscht hier prinzipiell Handlungsbedarf. Keinesfalls darf dein Hund feststellen, dass das Ignorieren dieses Befehls völlig in Ordnung ist.
Tipp 2: Brich die Situation sofort ab
Gerade bei Hunden, die Aufmerksamkeit möchten, tun wir ihnen keinen Gefallen, wenn wir auf ihre Bitte eingehen. In diesem Fall solltest du sofort die Leine fallen lassen und mit einem Fuß darauf stehen bleiben, damit dein Hund nicht das Weite sucht oder beschließt, einfach allein mit der Leine zu spielen.
Auf diese Weise bekommt der Hund nicht was er will und wird schnell merken, dass das in die Leine Beißen nicht nur unerwünscht, sondern auch Zeitverschwendung ist. Zeigt der Hund das Verhalten zu Hause beim Leine anlegen, kannst du den Raum auch direkt verlassen.
Tipp 3: Fordere ein Alternativverhalten
Alternativverhalten zu fordern, ist eine weitere Möglichkeit.
Diese Variante solltest du zunächst mit einem Abbruchsignal einläuten. Damit er nicht auf die Idee kommt, ein paar Schritte später wieder mit diesem Verhalten anzufangen, solltest du für Ablenkung sorgen.
Dazu lenkst du aber auch seinen Fokus auf die neue Aufgabe, wie etwa Pfote geben oder ein anderes Kunststück, das er gerne ausführt. Damit belohnst du ihn zum einen dafür, von der Leine abgelassen zu haben und lenkst ihn zugleich ab.
Tipp 4: Sorge für genug Beschäftigung und Auslastung
Für Beschäftigung zu sorgen, kann ebenfalls helfen, wenn dein Hund in die Leine beißt. Gerade dann, wenn dein Hund dieses Verhalten hauptsächlich aus Langeweile zeigt, kann schon das Tragen eines Stockes oder eines Balls die Lösung des Problems sein.
Beißt er in die Leine, unterbrichst du dieses Verhalten durch ein Abbruchsignal oder das Fallenlassen der Leine. Sobald er von der Idee, in die Leine zu beißen, abgelassen hat, gibst du ihm seine neue Aufgabe und er darf seine Beute tragen.
Fazit
So nervig es auch sein kann – wichtig ist: Dein Hund hat keinesfalls im Sinn, dich zu ärgern, indem er in die Leine beißt oder mit ihr versucht zu spielen. Mit relativ einfachen Tricks kannst du diese Energie sogar in etwas Positives verwandeln. Mit Konsequenz und ein bisschen Fingerspitzengefühl lernt auch dein Hund leinenführig zu sein und, dass die Leine kein Spielzeug ist.