Dein Hund braucht mehr Selbstbewusstsein?
Wenn du deinem Hund mehr Selbstvertrauen geben willst, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
Bevor du mit dem Training startest, solltest du dir allerdings darüber im Klaren sein, dass es viele Wochen oder sogar Monate dauern kann, bis erste Resultate erkennbar sind.
Regelmäßiges Training für ein besseres Selbstbewusstsein
Wenn Hunde in eine Situation kommen, in der sie sich unwohl oder bedroht fühlen, neigen sie dazu, sich so sehr auf die „Bedrohung“ zu fokussieren, dass alles andere in Vergessenheit gerät. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine Verhaltensweise, die sich auch bei Menschen beobachten lässt.
Du würdest dich wahrscheinlich auch auf die Schlange konzentrieren, die plötzlich unter deinem Bett hervorkriecht, statt weiterhin lustige Videos im Internet zu gucken.
Als Hundehalter ist es deine Aufgabe, deinen Hund in einer vergleichbaren Situation zu helfen und ihm klarzumachen, dass du alles im Griff hast und die Gefahr vernachlässigbar ist.
Eine der besten Möglichkeiten, um dies zu erreichen ist es, die Aufmerksamkeit deines Hundes umzulenken und ihm so die Angst zu nehmen.
Je mehr du deinem Hund beibringst und je mehr du ihm zeigst, desto besser kannst du ihn mit positiven Dingen ablenken, wenn er unsicher ist.
Fang am besten mit ganz einfachen Kommandos wie „Platz“ oder „Sitz“ an. Dabei handelt es sich um äußerst simple Übungen, die deinem Hund aber dennoch das positive/aufbauende Gefühl geben, etwas richtig gemacht zu haben.
So kannst du deinen Hund bereits mit einigen wenigen Kommandos ablenken und dafür sorgen, dass er in einer bedrohlichen Situation etwas anderes außer der Angst hat, auf das er sich konzentrieren kann/muss.
Je häufiger du deinen Liebling in entsprechenden Situationen mit den jeweiligen Übungen beschäftigst, ohne dass ihm etwas passiert, desto schneller wird er begreifen, dass es keinen Grund gibt, um Angst zu haben.
Dies wiederum wird dazu führen, dass das Selbstbewusstsein deines Hundes mit der Zeit immer größer wird.
Neue und ungewohnte Situationen steigern das Selbstbewusstsein deines Hundes
Wenn dein Hund unsicher ist, ist dies kein Grund, sich zuhause zu verbarrikadieren und nur noch dort Gassi zu gehen, wo sich möglichst wenige Menschen und Hunde befinden.
Dies würde das Problem nur unnötig verstärken. Stattdessen solltest du es dir zur Aufgabe machen, deinem Hund die Welt zu zeigen und ihn mit seinen Ängsten zu konfrontieren. Wenn du für Abwechslung beim Gassigehen sorgst, wird dein Hund mit der Zeit mehr Selbstbewusstsein bekommen und sich im Alltag besser führen lassen.
Tipp: Hunde mit einem geringen Selbstbewusstsein werden häufig gemobbt. Hier findest du Informationen zum Thema Mobbing unter Hunden.
Hund selbstbewusster machen – darauf solltest du achten
- Um deinen Vierbeiner nicht zu überfordern, solltest du dir für das Training ausreichend Zeit nehmen und dich langsam herantasten.
- Geht also nicht gleich am ersten Tag gemeinsam in der Einkaufsstraße deiner Stadt spazieren, sondern nehmt zunächst die Seitenstraßen.
- Gib deinem Hund die Möglichkeit, sich nach und nach an die ungewohnte Situation zu gewöhnen. So wird er nicht von den neuen Eindrücken und Gerüchen „erschlagen“.
- Je mehr Erfahrungen dein Hund sammelt und je häufiger du an seinem Selbstbewusstsein arbeitest, desto schneller wird dein Liebling ein selbstbewusster Hund.
- während der Übungen darfst du deinen Hund unter keinen Umständen bestrafen, weil er Angst hat. Dies würde das Problem nur verschlimmern. Greif stattdessen auf das Mittel der positiven Bestärkung zurück und lobe deinen Hund, wenn er etwas richtig macht.
- Während eurer Ausflüge solltest du darauf achten, dass dein Hund ausreichend gesichert ist. Bei extremen Angsthunden empfiehlt sich hierzu die Verwendung eines sogenannten Panikgeschirrs. So kann sich dein Vierbeiner nicht losreißen und in Panik davonlaufen.
- Damit dein Hund sich bei dir sicher fühlt, ist es wichtig, dass du ihn beschützst.
- Sorg dafür, dass er nicht von fremden Menschen angesprochen oder gar berührt wird, wenn er dies nicht möchte und stell sicher, dass er im Gedränge nicht versehentlich getreten wird.
- In extremen Fällen oder wenn du dir unsicher bist, empfehlen wir dir, dich an einen erfahrenen Hundetrainer zu wenden.
Achtung: Wenn dein Hund vor etwas Angst hat und sich zitternd hinter dir verkriecht, solltest du dich nicht zu deinem Hund knien, diesen streicheln und beruhigend auf ihn einreden. Dies würde deinen Hund in seinem Verhalten bestärken und ihm suggerieren, dass es richtig ist, dass er Angst hat.