Veröffentlicht von Christina

Hilfe! Was tun, wenn die Katze Stress hat?

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Inhaltsübersicht

Katzen reagieren sensibel auf Änderungen im Wohnumfeld und täglichen Ablauf. Wenn die Fellnasen sonst wenig aus der Ruhe bringen kann, sind es eben jene Veränderungen und Störungen, die schnell zu Stress führen können. Wie sich dieser Stress äußert, hängt von der jeweiligen Katze ab und kann je nach Charakter sehr unterschiedlich aussehen. Sinnvoll ist es deshalb die Katze zunächst genau zu beobachten, um aus dem Verhalten auf die Ursache schließen zu können.

Was kann Stress auslösen?

Grundsätzlich kann bei deiner Katze alles Stress auslösen, was nicht zum normalen Tagesablauf gehört und sie nicht gewohnt ist.

  • Besucher
  • Umzug
  • Andere Tiere
  • Familienzuwachs
  • Düfte
  • Urlaub
  • Neue Katzentoilette
  • Neue Streusorte
  • Neue Möbel
  • Andere Futtermarke
  • etc.

Nicht jede Katze mag fremde Menschen in ihrem Revier, weshalb Besucher ein Auslöser für Stress sein können. Als besonders schlimm empfinden es einige Katzen, wenn sie dann auch noch von den Besuchern gestreichelt werden.

Sehr sensibel reagieren die Kleinen auf einen bevorstehenden Umzug. Werden Sachen zusammengepackt, stehen Kartons in der Wohnung, bemerkt die Katze sofort, dass irgendetwas nicht stimmt. Schon das kann zu Stress führen. Schlimmer noch ist dann der Umzug selbst. Die Reise in der kleinen Transportbox und plötzlich findet sie sich in einer neuen Umgebung wieder, in der möglicherweise auch noch das Umzugschaos herrscht.

Genauso schwierig wie ein Umzug ist möglicherweise der Familienzuwachs. Die Ankunft eines Babys verwirrt die Fellnase nicht nur, sondern führt (abhängig vom Charakter) zu enormem Stress.

Es können aber auch ganz profane Dinge sein. Wenn du dein Parfüm wechselst (Katzen sind sehr geruchsempfindlich), kann das bereits einen Störfaktor darstellen. Einige Katzen reagieren auf Fliederduft negativ. Aber auch das Ändern der Fütterungszeiten, die vielleicht über Jahre hinweg immer die gleichen waren, führen zu einer gewissen Unsicherheit, die sich in Stress zeigt.

Wird das Tier über den Urlaub bei Bekannten oder in einer Tierpension untergebracht, ist das eine genauso schlimme Störung des Tagesablaufs. Das eigene Revier geht kurzzeitig verloren und die Katze selbst weiß ja nicht, wie lange diese Veränderung anhält.

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Jede Katze reagiert anders

Katzen haben so unterschiedliche Charaktere, wie auch wir Menschen. Während zum Beispiel Besuch oder ein Umzug für die eine Katze einen wahnsinnigen Stress darstellen kann, ist es vielleicht für die andere nur eine Nebensächlichkeit.

Je älter Katzen werden, desto sensibler werden sie jedoch. So reichen schon Kleinigkeiten aus, um eine Störung zu erzeugen. Kleinigkeiten können auch aus Veränderungen in der Toilette hervorgehen (neue Streumarke, neues Katzen-WC). Besonders häufig passiert es dann sogar, dass Katzen unsauber werden. Selbst wenn die Fellnase seit Jahren brav ihre Toilette besucht, reagiert sie manchmal bei Stress mit Unsauberkeit. Eine Art Hilferuf.

Eine weitere Fellnase kommt dazu – Stress pur

Kommt eine zweite Katze ins Haus, führt das bei allen beiden Tieren zu einem enormen Stress. Deine Katze sieht in dem neuen Tier zunächst einen fremden Eindringling, der in diesem Revier nichts zu suchen hat. Die nächsten zwei Wochen werden mit Sicherheit unruhig. Diese Zeit brauchen beide Katzen, um sich aneinander zu gewöhnen. Sicher ist es aber keinesfalls, dass die neue Gesellschaft auch wirklich akzeptiert wird.

Das Gleiche gilt auch bei einem Hund. Entgegen der üblichen Meinung, dass Hunde und Katzen sich nicht verstehen, zeigen viele Beispiele, dass es sogar besonders harmonisch funktionieren kann. Zunächst ist aber auch hier Stress angesagt. Besonders dann, wenn deine Katze Hunde bisher nicht kannte oder nur von weitem sah.

Wie erkenne ich Stress bei Katzen

Die Reaktionen bei den Kleinen können sehr unterschiedlich ausfallen. Daher ist es ratsam, das Tier genau zu beobachten. Folgende Punkte können aufschlussreich sein:

  • Katze versteckt sich, bleibt ängstlich in einer Ecke
  • Frisst nicht mehr oder kaum noch
  • Reagiert plötzlich aggressiv
  • Knurrt und miaut mehr als sonst
  • Wird plötzlich unsauber
  • Intensives putzen
  • Spielt nicht mehr, lässt das Spielzeug liegen
  • Das Herz schlägt schneller
  • Abwesend, reagiert nicht mehr
  • Jammert wiederholend

Generell sollte aber jede Beobachtung immer mit Vorsicht bewertet werden. Nicht jede Veränderung deutet gleich auf Stress hin. Eine Katze, die älter wird, versteckt sich unter Umständen gerne und reagiert auf ihr Spielzeug kaum noch.

Stress kann krank machen

Wie auch beim Menschen kann ständiger Stress bei Katzen zu Krankheiten führen. Diese können unter anderem durch die Änderungen in ihrem Verhalten hervorgerufen werden.

Beispiele:

  • Unter- oder Übergewicht
  • Hautprobleme
  • Blasenentzündung (chronisch) bis hin zu einer Niereninsuffizienz
  • Schwächung der Immunabwehr durch erhöhten Cortisol-Spiegel

Stress bei Katzen – Wie kann ich helfen

Katzen sind sehr sensible Tiere. Um das Problem in den Griff zu bekommen, ist es wichtig, die Ursache zu beseitigen. Nur wenn das erfolgt, kann die Katze wieder beruhigt werden. Natürlich ist das nicht in jedem Fall so einfach möglich. Bei einem Umzug stehst du vor fertigen Tatsachen. Hier und auch bei anderen Störungen kann es daher sinnvoll sein, neue Rückzugspunkte zu schaffen. Ein neuer Schlafplatz, der geschützt steht, ein Karton oder anderes können helfen, die Situation allmählich zu beruhigen. Sofern du dich zum Beispiel immer noch voll im Umzug befindest (auspacken, zusammenbauen …), richte deiner Fellnase doch einen kleinen Raum abseits des Geschehens ein, wo sie in Ruhe entspannen kann.

Ebenso wichtig ist Geduld. Viele (behutsame) Streicheleinheiten (leise mit ihr sprechen) beruhigen dein Tier nach und nach. Von heute auf morgen geht das in der Regel aber nicht. Du selber solltest Hektik und Stress vermeiden.

Weitere Tipps:

  • Spielzeug mit Katzenminze
  • Bachblüten

Bessert sich die Situation in den nächsten Tagen nicht, sollte vorbeugend ein Besuch beim Tierarzt erfolgen. Unter Umständen kann dort auch ein passendes Medikament verschrieben werden.

Stress bei Katzen – Beruhigungsmittel

Im Handel gibt es auch Beruhigungsmittel, wie zum Beispiel Minze. Diese Produkte (gut eignet sich zum Beispiel Zylkene auf Micheiweiß-Basis) sind meistens sehr gut verträglich. Alternativ dazu bieten sich auch Duftstoffe mit bestimmten Hormonen an (erhältlich als Spray oder Verdampfer). Reagieren die Tiere sensibel auf Geräusche (Donner oder Silvesterkrach), können auch unter Umständen CDs mit Geräuschen langsam desensibilisieren.

Homöopathische Lösungen bei Tierstress

Andere Tierbesitzer nutzen zusätzliche Mittel aus der Homöopathie. Dabei werden Kügelchen, Tropfen oder natürliche Tabletten in das Fressen beigemischt oder oral ins Maul gegeben. So wird Belladonna D6 bei Überempfindlichkeit von Sinnen (Geräusch, Licht, Berührung) empfohlen. Hat die Katze starke Angstzustände, wird gerne Aconitum D6 verwendet. Hierzu lässt du dich am besten vom Tierarzt oder einem Tierheilpraktiker beraten.

Ruhe bewahren

Stress bei Katzen kann zu Unsauberkeit führen. Du solltest dann selbst als Katzenhalter ruhig und mit Bedacht reagieren. Bestrafungen und laute Worte werden nichts an der Situation ändern, wenn die Kleine plötzlich überall Pipi macht. In der Regel ist dieses Verhalten ein Anzeichen dafür, dass es ihr schlecht geht. Abhilfe kann nur geschaffen werden, wenn du herausfindest, warum die Katze Stress hat.

Hilfreich kann auch ein Pheromon sein, mit dem sich die Fellnasen wieder sicherer fühlen. So können zum Beispiel mit Feliway (als Zerstäuber oder Spray erhältlich) Pheromone im Innenbereich verteilt werden, wodurch die Katze ein neues Gefühl der Sicherheit bekommt und die neue Unsauberkeit nach und nach verschwindet.

Hier noch einmal der Hinweis: Jede Katze ist anders und reagiert anders. Die unterschiedlichen Lösungen müssen in Ruhe ausprobiert werden, ein Patentrezept gibt es nicht.

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Christina

Haustiere begleiten unsere Chefredakteurin Christina, seit Kindertagen. Mit über 25 Jahren Erfahrung in der Haltung von Hunden und diversen Kleintieren hat sie ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse unserer tierischen Lieblinge entwickelt und teilt dieses Wissen nun auf Petlindo.

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