Nicht alle Hunde sind fürs Wandern geeignet
Bevor du mit deinem Hund wandern gehst, solltest du kritisch hinterfragen, ob du deinem Vierbeiner damit auch wirklich einen Gefallen tust. Insbesondere wenn du einen jungen Hund hast, solltest du mit langen Wanderungen warten bis dein Hund vollständig ausgewachsen ist.
Während der Wachstumsphase sind sowohl die Muskeln als auch die Knochen noch nicht genügend ausgebildet, um den erhöhten Belastungen standzuhalten. Um Schäden am Bewegungsapparat zu vermeiden, raten wir dir daher abzuwarten bis das Wachstum vorüber ist. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfehlen wir dir zudem deinen Hund vom Tierarzt durchchecken zu lassen, bevor du ihn auf längere Touren mitnimmst.
Doch nicht nur jüngere Hunde müssen unbedingt geschont werden. Auch wenn du einen älteren oder kranken Hund hast, solltest du auf diese Rücksicht nehmen und entweder zu Hause lassen oder die Strecke entsprechend anpassen.
Zudem sind kleinere Hunde mit kurzen Beinen für lange Wanderungen eher ungeeignet. Am besten eignen sich Hunde mit einer mittleren bis hohen Schulterhöhe sowie einer guten Kondition, um auf gemeinsame Wanderungen zu gehen.
So trainierst du deinen Hund vor längeren Wanderungen
Bevor du mit deinem Hund wandern gehst, solltest du ihn gezielt darauf vorbereiten, längere Strecken an deiner Seite zurückzulegen.
Hierzu kannst du zunächst die üblichen Runden, die du mit deinem Hund drehst, etwas ausweiten. So bekommst du schnell einen guten Eindruck vom aktuellen Trainingszustand deines Hundes und kannst ihn besser einschätzen.
Um deinen Hund nicht an seine Grenzen zu bringen oder gar seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen, solltest du das Ausdauertraining langsam angehen und ausreichend Pausen einplanen, damit dein Hund etwas trinken und sich erholen kann.
Wo kann ich mit meinem Hund wandern gehen?
An und für sich finden sich überall Möglichkeiten zum gemeinsamen Wandern. Allerdings solltest du bei der Planung deiner gemeinsamen Ausflüge darauf achten, dass die Strecke nicht zu anspruchsvoll und auch von deinem Vierbeiner begehbar ist.
Schmale steinige Passagen, Klettersteige oder ähnlich potenziell gefährliche Passagen solltest du deinem Hund zuliebe vermeiden. Darüber hinaus gibt es keine Einschränkungen bezüglich der Streckenwahl.
Die Versorgung des Hundes während der Wanderung
Wenn du eine Wandertour mit Übernachtung planst, musst du ausreichend Verpflegung für deinen Hund mitnehmen.
Aus praktischen Gründen eignet sich hierzu am ehesten Trockenfutter, da dieses sich am einfachsten transportieren lässt und unproblematisch in der Portionierung ist.
Damit er sich nicht umstellen muss, solltest du deinen Hund während der Wanderung in der üblichen Menge und zu den gewohnten Tageszeiten füttern.
Dabei ist es wichtig, dass dein Hund nach der Fütterung mindestens eine Stunde Zeit bekommt, um in Ruhe zu verdauen, bevor es weitergeht. Außerdem musst du ausreichend Wasser mit dir führen. Besonders bei höheren Temperaturen solltest du darauf achten, dass dein Vierbeiner ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, um nicht zu dehydrieren.
Diese Ausrüstungsgegenstände gehören in den Rucksack
Wenn du mit deinem Hund auf Wanderschaft gehst, solltest du auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Damit es deinem Hund an nichts fehlt, er in Sicherheit ist und du ihn im Notfall medizinisch versorgen kannst, haben wir dir eine Liste mit unverzichtbaren Ausrüstungsgegenständen zusammengestellt.
- Ausreichendes Wasser sowie ein Faltnapf
- Ein Erste-Hilfe-Set mit Verbandsmaterial und einer Pinzette
- Ein GPS-Tracker, damit du deinen Hund jederzeit orten kannst
- Gegebenenfalls Futter und Leckerlis
- Leine, Halsband mit Telefonnummer und Geschirr
- Großes Handtuch
Muss ich meinen Hund beim Wandern anleinen?
Wenn dein Hund dir gehorcht und ihr in einem Bundesland wandern geht, in dem keine Leinenpflicht besteht, kannst du ihn selbstverständlich auch ohne Leine laufen lassen.
Dennoch solltest du auch in diesem Fall eine Leine für den Notfall dabeihaben. So kannst du deinen Vierbeiner auf schwierigen Streckenabschnitten sichern oder ihn davon abhalten, sich in wildreichen Gebieten selbstständig zu machen.
Ob du dich nun für eine Schleppleine, eine Flexileine oder eine ganz normale Leine entscheidest, hängt von deinen Präferenzen ab. Wir empfehlen dir eine Schlepp- oder Flexileine, da diese deinem Hund ausreichend Bewegungsfreiheit bieten.
Tipp: Einige Wanderer befestigen die Hundeleine an einem Hüftgurt. So bleiben die Hände frei, um beispielsweise Trekkingstöcke zu benutzen.
Hüttenübernachtungen mit Hund
In den Bergen kehren Wanderer während längerer Touren abends in Berghütten ein, in denen es gegen ein geringes Entgelt etwas zu essen sowie einen Schlafplatz gibt.
Leider sind Wanderer mit Hunden in den meisten solcher Hütten nicht gern gesehen. Solltest du auf einen Hüttenplatz angewiesen sein, empfiehlt es sich im Vorfeld Kontakt zu dem jeweiligen Hüttenwirt aufzunehmen und diesen nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu fragen.
So verhältst du dich, wenn du auf Kühe triffst
Wenn du mit deinem Hund in Süddeutschland oder anderen eher ländlich geprägten Regionen wandern gehst, kann es passieren, dass ihr irgendwann auf frei laufende Weidekühe trefft.
In der Vergangenheit kam es immer wieder zu tragischen Zwischenfällen, wenn Wanderer beziehungsweise deren Hunde auf Kühe trafen.
Insbesondere während des Frühjahrs – wenn die Mutterkühe Kälber haben – solltest du mit einer gewissen Achtsamkeit unterwegs sein. Aus der Sicht einer Kuh stellt dein Hund zu dieser Zeit eine Bedrohung für die Kälbchen dar, sodass diese sich zu einem Angriff gezwungen sehen könnte.
Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du Gebiete mit Kühen weitestgehend meiden.
Wenn ihr dennoch mal eine Kuhweide überqueren müsst, ist es am besten, wenn du deinen Hund an einer kurzen Leine führst und das Gebiet schnell wieder verlasst, ohne dabei zu rennen. Behalte bei der Überquerung der Weide die Mutterkühe im Blick, um bei einem Angriff rechtzeitig reagieren zu können.