Hund im Büro – ist das erlaubt?
In manchen internationalen Großunternehmen gibt es mittlerweile eine eigene „Dog Policy“, in der der firmeninterne Umgang mit Bürohunden geregelt ist.
Trotz der wachsenden Akzeptanz von Bürohunden gibt es kein Land in Europa in dem Arbeitnehmer einen Anspruch darauf haben, ihren Hund mit zur Arbeit zu nehmen.
Wenn du deinen Vierbeiner mit ins Büro nehmen möchtest, gibt es also keine gesetzliche Grundlage dafür. Dies wiederum bedeutet, dass du dein Vorhaben in erster Linie mit deinem Chef, aber auch mit deinen Kollegen besprechen musst, um grünes Licht zu bekommen.
Hund und Job – geht das?
Als Begleiter für den täglichen Arbeitsalltag im Büro scheinen Hunde zunächst vollkommen ungeeignet.
Wie soll der Hund zwischen endlos langen Telefonaten, Business Meetings und Stunden vor dem Bildschirm seine ihm zustehende Aufmerksamkeit bekommen?
Dass es geht, beweist die Tatsache, dass es in Deutschland mehr und mehr Bürohunde gibt, die ihren Halter mit zur Arbeit begleiten.
Die positiven Auswirkungen eines Bürohundes auf das allgemeine Arbeitsklima sind sogar zum Gegenstand wissenschaftlicher Studien geworden.
Gute Argumente für einen Bürohund
Wenn du deinen Hund mit ins Büro nehmen möchtest, solltest du zunächst das Gespräch mit deinem Chef suchen. Um diesen mit möglichst vielen Argumenten von den positiven Aspekten eines Bürohundes zu überzeugen, solltest du dir im Vorfeld überlegen, wie du deinen Chef am besten überzeugen kannst.
Folgende Argumente kannst du vorbringen, wenn du mit deinem Chef über das Thema Bürohund sprechen willst:
- Stressreduktion: Ein Hund im Büro strahlt Ruhe aus, wirkt stressreduzierend und sorgt bewiesenermaßen für mehr Entspannung im Arbeitsalltag. Die reine Anwesenheit eines Hundes bewirkt, dass sich die Kollegen allgemein freundlicher und achtsamer verhalten.
- Teamförderung: Ein Hund im Büro fördert ein harmonisches Miteinander und verbreitet gute Stimmung. Zudem sorgt ein Vierbeiner für frischen Gesprächsstoff und stärkt den Teamgeist unter den Kollegen.
- Erhöhtes Wohlbefinden: Hin und wieder vorkommende Streicheleinheiten verhelfen den Mitarbeitern zu kleinen Denkpausen und führen außerdem zur Ausschüttung des Glückshormons „Oxytocin“. Dies macht die Menschen am Arbeitsplatz entspannter und lässt sie effizienter und konzentrierter arbeiten.
- Geringerer Krankheitsstand: Die zwingend erforderlichen Gassi-Pausen kommen sowohl der Gesundheit als auch der Kreativität der Angestellten zugute.
Das sollte ein Bürohund können
Damit dein Vierbeiner während der Arbeit nicht unangenehm auffällt, sollte er einige Voraussetzungen erfüllen.
Dein Hund sollte gut erzogen und Menschen gegenüber nicht zu aufdringlich sein. Auch ein besonders wachsamer Hund, der Kollegen oder andere Bürohunde verbellt, wäre eher ungeeignet, um ihn mit zur Arbeit zu nehmen.
Auch ein quirliger Welpe, der sich mit seinen Zähnen an der Büroeinrichtung vergeht, wird nur bedingt zur Stressreduktion beitragen.
Damit dein Liebling sich im Büro wohlfühlt und ohne Stress auf seinem Platz liegen kann, ist es wichtig, dass er an fremde Menschen und den in einem Büro herrschenden „Durchgangsverkehr“ gewöhnt ist. Er sollte sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn es mal etwas hektischer zugeht.
Nur wenn dein Hund all diese Voraussetzungen erfüllt, lassen sich unnötige Konfrontationen mit Kollegen vermeiden, die Hunden gegenüber anders eingestellt sind, als du selbst.
Solltest du schon im Vorfeld an dem guten Benehmen deines Hundes zweifeln, ist es empfehlenswert, zunächst an dessen Grundgehorsam zu arbeiten.
So gewöhnst du deinen Hund an den Büroalltag
Damit es keine Probleme gibt, wenn du deinen Hund mit zur Arbeit nimmst, solltest du ihn schrittweise an den Büroalltag gewöhnen. Hierzu ist es am besten, wenn dein Hund zunächst nur wenige Stunden an deinem Arbeitsplatz verbringt und die Zeit vor Ort nach und nach gesteigert wird.
Damit dein Liebling das Büro von Anfang an mit etwas Positivem in Verbindung bringt, kann es hilfreich sein, ein gegenseitiges Kennenlernen zu veranstalten, bei dem dein Hund die Möglichkeit bekommt seine neuen menschlichen „Kollegen“ kennenzulernen und zu beschnuppern.
Welche Voraussetzungen muss der Arbeitsplatz erfüllen?
Damit das Projekt Bürohund von Erfolg gekrönt ist, muss auch dein Arbeitsplatz bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
So sollte das Büro ausreichend groß sein, damit du deinem Hund einen eigenen Rückzugsort einrichten kannst, an dem er schlafen kann. Dabei kann es sich um eine weiche Decke unter deinem Schreibtisch, aber auch um eine höhlenartige Hundebox handeln.
Stelle sicher, dass der Platz, den du für deinen Hund auserkoren hast, an einem Ort steht, an dem kein Durchgangsverkehr besteht und erkläre deinen Kollegen, dass dein Hund in Ruhe gelassen werden muss, wenn er sich an seinem Platz befindet.
Stelle sicher, dass dein Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat und such dir einen Ort, an dem du deinen Hund in Ruhe füttern kannst.
Damit die Gelenke und Knochen deines Hundes auf Dauer nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, sollte das Büro idealerweise per Fahrstuhl erreichbar sein.
Außerdem ist es wichtig, dass sich in unmittelbarer Nähe zu deinem Arbeitsplatz Grünflächen befinden, auf denen du dich mit deinem Vierbeiner während der Pausen aufhalten kannst.
So beschäftigst du deinen Hund im Büro
Damit dein Hund während des Büroalltags hin und wieder beschäftigt wird, solltest du dich bereits im Vorfeld überlegen, wie du deinen Hund unterhalten kannst.
Natürlich musst du dir darüber im Klaren sein, dass du im Büro bist, um zu arbeiten. Dennoch gibt es Möglichkeiten, um Bürohunde mit wenig Aufwand bei Laune zu halten.
Bringe deinem Vierbeiner doch beispielsweise bei, einen Stift zu deinem Büronachbarn zu bringen oder den Lichtschalter zu betätigen. So hat dein Hund das Gefühl dazuzugehören und gebraucht zu werden.