Das musst du vor dem Fahrradfahren mit Hund beachten
Beim Radfahren mit Hund solltest du folgende Ratschläge beachten:
- Bevor du mit deinem Hund Fahrrad fährst, solltest du sicherstellen, dass dein Hund vollständig gesund ist. Am besten ist es, wenn du deinen Hund hierzu von einem Tierarzt gründlich durchchecken lässt, um dir grünes Licht für dein Vorhaben abzuholen.
- Wenn du einen jungen Hund hast, der sich noch im Wachstum befindet, ist Radfahren tabu. Die Gefahr, dass die ungewohnte Belastung bleibende Schäden am Bewegungsapparat hinterlassen könnte, ist zu groß.
- Auch dein Hund muss Ausdauer aufbauen, bevor ihr euch auf längere Touren begebt. Lass es daher langsam angehen und fange mit kurzen Touren und einem langsamen Tempo an, bevor du dich nach und nach steigerst.
- Lass deinem Hund nach dem Fahrradfahren ausreichend Zeit zur Regeneration. Auch Hunde können Muskelkater bekommen und sollten nach körperlicher Beanspruchung entsprechend geschont werden. Am besten gibst du deinem Hund nach jeder Radtour ein bis zwei Tage Zeit, um sich zu erholen.
- Achte auf die Außentemperatur! Hunde kommen mit Hitze längst nicht so gut zurecht, wie wir Menschen. Damit dein Hund Freude am gemeinsamen Fahrradfahren hat, solltest du während des Sommers nur früh morgens oder am späten Abend auf Tour gehen. Temperaturen zwischen -5 und 15 Grad Celsius sind optimal zum Radfahren.
- Wähle deine Touren mit bedacht. Lange Strecken auf Asphalt sind Gift für die Gelenke deines Hundes und sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Wesentlich besser ist es, durch den Wald oder über Feldwege zu fahren.
- Plane ausreichend Pausen ein und nimm genügend Wasser mit. So kann sich dein Hund zwischendurch erfrischen und neue Energie tanken bevor es weitergeht.
Tipp: Kontrolliere die sensiblen Pfoten nach jeder Tour und pflege diese gegebenenfalls mit einer geeigneten Salbe.
Darf ich mit meinem Hund im Straßenverkehr Fahrradfahren?
Ob du deinen Hund im Straßenverkehr neben dem Fahrrad laufen lassen darfst, ist gesetzlich geregelt.
Laut Paragraf 28, Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) dürfen Hunde am Fahrrad mitgeführt werden, wenn der Verkehr nicht durch den Hund gefährdet wird.
Nicht zuletzt aus diesem Grund solltest du mit deinem Hund unbedingt ausreichend trainieren, bevor du dich auf die Straße begibst. Doch auch wenn du das Fahrradfahren mit Hund trainierst, darfst du nicht vergessen, dass jeder Vierbeiner sich erschrecken kann.
Sollte dein Hund beispielsweise aufgrund aufheulender Sirenen oder eines Verkehrsunfalls in Panik geraten und sich von der Leine reißen oder aus dem Geschirr winden, wäre dies sowohl für andere Verkehrsteilnehmer als auch für deinen Vierbeiner lebensgefährlich. Insbesondere wenn du einen schreckhaften/ängstlichen Hund hast, solltest du daher unbedingt an dessen Umweltsicherheit arbeiten, bevor du mit dem Fahrradfahren beginnst.
Tipp: In der Stadt sollte dein Hund immer rechts neben dem Fahrrad bleiben. So bildest du eine natürliche Barriere zwischen dem Verkehr und deinem Liebling.
Das geeignete Tempo für Radtouren mit Hund
Auch wenn du die Strecke bestimmst, solltest du dich bei der Wahl des Tempos an deinem Hund orientieren. Besonders wenn du einen kleinen Hund hast, ist es wichtig, dass du nicht zu schnell fährst. Denk daran, dass dein Hund viele Schritte machen muss, um neben dir herlaufen zu können. Wenn du längere Touren geplant hast, empfiehlt sich ein Fahrradanhänger oder Fahrradkorb für Hunde, in dem du deinen Vierbeiner sicher transportieren kannst.
So bringst du deinem Hund bei neben dem Fahrrad zu laufen
Die wenigsten Hunde laufen ganz ohne Training neben dem Fahrrad her. Einige sind sogar etwas verängstigt oder neigen dazu, keinen ausreichenden Sicherheitsabstand zum Rad zu halten und gefährden sich somit selbst.
Um Unfälle und Verletzungen so gut es geht ausschließen zu können, solltest du dir Zeit nehmen, um das Fahrradfahren mit deinem Hund zu trainieren, bevor ihr euch auf den ersten gemeinsamen Ausflug begebt.
Hierzu solltest du deinen Vierbeiner zunächst an das Fahrrad an sich gewöhnen. Hierzu kannst du deinen Drahtesel beispielsweise ins Wohnzimmer stellen und hin und wieder einige Leckerlis dicht daneben platzieren. Alternativ kannst du das Fahrrad auch neben dir herschieben, während du mit deinem Hund ganz normal Gassi gehst.
Hat dein Hund sich erstmal so sehr an das Fahrrad gewöhnt, dass er keine Unsicherheit mehr zeigt, kannst du mit dem eigentlichen Training beginnen. Für den Anfang solltest du dir hierzu am besten eine zweite Person zur Hilfe nehmen, die deinen Hund an der Leine führen kann.
Zu Beginn ist das Handling von Fahrrad, Leine und Belohnungen nicht ganz einfach. Eine Hilfsperson unterstützt dich bei der Sicherung des Hundes. Sobald du dich sicherer fühlst, wirst du die Hilfsperson nicht mehr brauchen.
- Schritt: Schieb das Fahrrad so langsam es geht, während die Hilfsperson deinen Hund so führt, dass dieser rechts neben deinem Rad läuft. Solange dein Hund sich neben dem Fahrrad hält, kannst du ihn hierfür mit dem Clicker belohnen.
- Nach einigen Wiederholungen kannst du dich auf das Fahrrad setzen und einige Meter langsam geradeaus fahren. Dabei erhält dein Hund wie zu Beginn des Trainings eine Belohnung dafür, dass er sich rechts neben dem Fahrrad hält.
- Sollte dein Hund dazu tendieren, dich auf dem Fahrrad zu überholen, empfehlen wir dir die Leckerlis nach hinten zu werfen, wenn der Hund auf deiner Höhe auftaucht. So lernt dein Hund, dass es besser ist hinter/neben dem Fahrrad zu bleiben.
Die Kommandos “Links” und “Rechts”
Nicht nur für den Alltag, sondern auch für das Fahrradfahren mit Hund kann es sinnvoll sein, wenn du deinem Liebling die Signale Links und Rechts beibringst. So kannst du deinen Hund vom Fahrrad aus dirigieren, ohne dass dieser an der Leine laufen muss.
Das Training an sich findet allerdings am besten mit der Leine statt. Mache es dir zur Angewohnheit, jeden Fahrtrichtungswechsel mit dem jeweiligen Signal anzukündigen und belohnen deinen Hund, wenn der Richtungswechsel geklappt hat. So wird der Hund schnell dazu in der Lage sein „Links“ und „Rechts“ voneinander zu unterscheiden.
Achtung: Während des Fahrradfahrens gehört die Leine deines Hundes unbedingt an ein gut gepolstertes Geschirr.
Das Stoppsignal
Ein gut verinnerlichtes Stoppsignal ist beim Fahrradfahren mit Hund das A und O. Nicht nur, wenn du eine Pause machen willst, kannst du deinen Hund zuverlässig anhalten. Auch im Falle einer drohenden Gefahr, wie beispielsweise einer Straße oder einem plötzlich auftauchenden Reh kannst du deinen Hund so stoppen.
Am besten arbeitest du hierzu mit einem positiv aufgebautem Abbruchsignal. Starte mit dem Training in gewohnter Umgebung und zunächst ohne Fahrrad, bevor du dazu übergehst das Signal auf deinen Touren einzubauen.