- Das Verdauungssystem des heutigen Hundes entspricht noch immer sehr nahe dem des Wolfes – Gesunder Menschenverstand ist daher wichtig für die Gesunderhaltung Ihres Lieblings.
- Anders als beim Menschen beginnt die eigentliche Verdauung der Nahrung nicht bereits im Maul des Tieres, sondern tatsächlich erst im Magen.
- Optimal verdauliche Fütterung ist mit entsprechender Umsicht, sowohl mit Fertigfutter als auch mit Frischfutter möglich.
Viele Hundehalter hinterfragen den Verdauungsvorgang beim Hund intensiver als bei sich selbst. Natürlich gilt bei Mensch wie Hund das Selbe „Der Hund (Mensch) ist was er isst“. Warum man sich beim Hund mehr Gedanken macht, mag vielleicht daran liegen, dass man als verantwortlicher Hundehalter nur das Beste für seinen Wauzi will. Oder auch, wenn man selber krank ist geht man zum Arzt, es bezahlt die Krankenkasse. Geht man mit dem Hund zum Tierarzt trifft es den Geldbeutel oft empfindlich. In beiden Fällen, ob für uns oder für unseren Hund, sollte das Wohlbefinden und die Gesundheit im Vordergrund stehen. Gleichzeitig wird von der Futtermittelindustrie für sehr viel Verwirrung gesorgt. Da dies ein Mega Geschäft ist und jeder von dem großen Kuchen möglichst viel abhaben möchte. Hier wird dem Hundehalter suggeriert wie wichtig es ist, für jede Lebensphase, jede Rasse, jedes Haarkleid, jeden Aktivitätsgrad und so weiter… das richtige Futter parat zu haben.
Beschäftigen wir uns doch mal mit einigen Grundlagen.
Der Hund ist ein Fleischfresser und kein Vegetarier
Beim Hund ist es wichtig kein Rohgemüse zu füttern, ihm fehlt das Enzym dieses aufspalten zu können. Hunde in freier Wildbahn fressen durchaus pflanzliche Nahrung allerdings in Form des Mageninhaltes ihrer Beutetiere. Aus diesem Grund ist es gesünder für den Hund, ihm ein-zweimal wöchentlich grünen Pansen zu füttern als rohes Gemüse dem Futter zuzusetzen (bestenfalls leicht angedünstet). Besteht hiervon ein Mangel, gleicht der gesunde Hund diesen aus, sofern die Möglichkeit besteht. Ein Hund neigt dazu, beim täglichen Spaziergang, auffindbaren Tierkot, z.B. von Hasen, Ziegen oder Schafen zu fressen. Dieser enthält die notwendigen pflanzlichen Substanzen, die er in Freiheit über den Mageninhalt des Beutetieres zu sich nehmen würde. Somit ist dies keine „schlechte Angewohnheit“ des Hundes, sondern eher ein Zeichen dafür, dass der Hund sich holt, was er braucht. Sie sollten allerdings dann auf die regelmäßige Entwurmung unbedingt achten.
Auch der heutige Hund gehört zur Spezies der karnivoren Tiere. Das bedeutet der Hund ist ein „Fleischfresser“. Das Verdauungssystem, auch das unseres geliebten Haushundes, entspricht noch ganz nah dem des Wolfes. Viele Menschen haben heute das Bedürfnis, sich fleischlos oder auch vegan zu ernähren. Für uns Menschen stellt das nicht unbedingt ein Problem dar, durchaus aber für den Hund. Wir Menschen gehören zur Gattung der „Allesfresser“, somit kann sich unser Verdauungstrakt auf eine derartige Veränderung einstellen. Nicht aber der Hund.
Der Hund ist ein Beutetier und in der Regel ein Schlinger
Dies bedeutet, der ursprüngliche Hund oder Wolf, frisst dann wenn er was erlegt hat, was nicht immer täglich sein muss. Dann frisst er aber in kurzer Zeit große Mengen, die nicht, wie bei uns, bereits im Maul vorverdaut werden. Der Hundespeichel dient nur dazu, dass das Futter besser rutscht. Erst im Magen beginnt der eigentliche Verdauungsvorgang. Erst wenn der Magen eine gewisse Fülle erreicht hat und ausreichender Fülldruck entsteht, öffnet sich der Magen und die anverdaute Nahrung gelangt zunächst in den Dünndarm. Der beim Hund vorzufindende ph-Wert im Magen, sorgt dafür, dass der gesunde Organismus, Bakterien deutlich besser bekämpfen und reduzieren kann als der Mensch. Nun gelangt also die Nahrung in den Dünndarm, hier findet größtenteils die Aufspaltung der Nährstoffe statt und somit die Verwertung der Nahrung. Im Dünndarm befinden sich zahllose Zotten die zur Oberflächenvergrößerung dienen.
Getreide im Futter ist nicht gut für die Gesunderhaltung des Darmes.
Ist im Futter immer wieder Getreide enthalten und somit Getreidekleber, verkleben diese Zotten mit der Zeit und die Nahrung kann nicht mehr ausreichend verwertet werden. Die Folge sind Verdauungsstörungen und Allergien.
Der Hund – ein „Ruheverdauer“
Die Nahrung gelangt meist in großen Stücken in den Magen, anschließend benötigt der Hund eine längere Ruhephase, mindestens ein bis zwei Stunden, um die großen Nahrungsstücke „in den Griff“ zu bekommen. Der Hund wird deshalb auch als „Ruheverdauer“ bezeichnet. Dies trifft allerdings auch auf viele Menschen zu, wohingegen es beim Hund eine biologische Notwendigkeit darstellt, da es sonst lebensbedrohliche Magendrehungen geben kann. Bei uns Menschen ist es eher ein Komfortbedürfnis.
Für jeden Hundehalter ist es einfach die Gesundheit der Verdauung zu kontrollieren.
Plötzlicher Futterwechsel, minderwertiges Futter oder zu stark fetthaltiges Futter kann zu Magenproblemen oder Verdauungsstörungen oder Durchfall führen. Wenn möglich, kontrollier immer wieder den Kot des Hundes, daran erkennst du sehr schnell ob die Fütterung passt und somit die Verdauung in Ordnung ist. Ist der Kot über mehrere Tage zu dünn, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass die Nahrung den Darm zu schnell passiert, es geht viel Flüssigkeit verloren und die Nahrung wird nicht gut ausgewertet. Dauert dies länger an unbedingt den Tierarzt aufsuchen um eine evtl. Erkrankung des Darmtraktes auszuschließen. Beobachtest du große Mengen Kot, so kannst du davon ausgehen dass das Futter viele Begleitstoffe enthält die für die Ernährung nicht notwendig bzw. nicht verwertet werden können. Gutes, qualitativ hochwertiges Futter beschert dir kleine Häufchen, die bequem entsorgt werden können.
Entscheide du bei der Futterwahl mit deinem gesunden Menschenverstand
Sammel Erfahrung indem du deinen Liebling beobachtest. Nicht jeder Hund mag täglich das gleiche Futter. Mancher Hund gähnt gelangweilt wenn er das fünfte Mal das gleiche vorgesetzt bekommt. Ein anderer verträgt keinen Wechsel. Hilfreich ist immer der Gedanke an die Natur. Rufen wir uns ins Bewusstsein, dass der Verdauungsapparat immer noch dem des Wolfes ähnlich ist. Was würde die Wolfsmama in der Natur machen? Sie säugt ihre Babys solange es notwendig ist, voll. Bereits nach kurzer Zeit legt sie ihnen die ersten Beutetiere vor. Sie wird nicht unterscheiden zwischen Welpenfutter und dem was sie selber frisst. Sie wird nicht täglich das gleiche Tier servieren, sondern das was die Natur gerade hergibt. Mal ein Kaninchen, mal ein Huhn, eine Ente, ein Fisch und ab und zu vielleicht auch ein Reh ein Schaf oder ein Wildschwein. So ist für Abwechslung naturbedingt gesorgt und in jedem Beutetier sind unterschiedliche Pflanzenstoffe im Magen enthalten, mal von Gras, von Gemüse, Hülsenfrüchte oder von Obst.
Trotz allem Wissen – wir müssen nicht auf die Jagd gehen
Zeitlich- und möglichkeitsbedingt, werden wir nicht täglich für unsere Vierbeiner auf die Jagd gehen können. Durchaus zeigt es aber dass es mit Sicherheit kein Schaden ist, unserem Hund verschiedene Fleischsorten anzubieten. Es zeigt aber auch dass es nur bei industriell zubereitetem Futter Sinn macht auf Welpenfutter, Adult und Senior zu achten. Mit naturbelassenem Futter ist das nicht notwendig. Allergien und sonstige Zivilisationserkrankungen, sind wie das Wort schon sagt, hauptsächlich Probleme unserer Zivilisation. Ein möglichst natürlich ernährter Hund verfügt über ein natürlich funktionierendes Verdauungssystem und somit über eine natürliche Gesundheit. Naturbelassenes Futter findest du mit etwas Umsicht sowohl beim Fertigfutter als auch beim Frischfutter.
Wie anfangs bereits erwähnt, benutze deinen gesunden Menschenverstand, dann muss aus dem Thema Verdauung bzw. Fütterung von Nassfutter oder Trockenfutter keine Wissenschaft im Alltag gemacht werden.
Nahrungsmittel für eine gesunde Darmflora beim Hund
- Damit der Hund eine gesunde Darmflora hat, muss die Verdauung funktionieren. Deshalb ist es oft wichtig, richtig zu entgiften.
- Wer den Darm des Hundes unterstützen möchte und die richtigen Nahrungsmittel zuführen will, sollte am besten zwischendurch eine Darmreinigung veranlassen.
- Krankheitserregende Keime können sich zum Beispiel in keinem gesunden Darmmilieu im Hundebauch bilden oder übermäßig vermehren.
Entgiften und aufbauen
Der Darm des Hundes bietet quasi die größte Fläche zwischen der Außenwelt und dem Körper des Hundes. Die Darmflora bezeichnet die vielfältige Besiedelung von Keimen auf der Schleimhaut im Darm. Das System ist ein relativ kompliziertes mikroökologisches System. Dieses System hat viele Aufgaben.
Viele Aufgaben für den Darm
Schadstoffe und Nährstoffe werden resorbiert, gleichzeitig wird das Immunsystem im Darm stimuliert. Außerdem werden im Darm spezielle Substanzen durch die Darmbewegungen produziert, damit Krankheitserreger beseitigt werden können. Bakterien, welche Milchsäure bilden spielen hierfür eine ausschlaggebende Rolle und sind für das schwach saure Milieu im Darm verantwortlich.
Krankheitserregende Keime können sich zum Beispiel in keinem gesunden Darmmilieu im Hundebauch bilden oder übermäßig vermehren.
Schadstoffe aus der Umwelt
Durch die Umwelt und die Nahrungsmittel, bzw. Viren, Bakterien und Pilze kommt die Darmschleimhaut des Hundes allerdings ständig in Kontakt mit diversen Schadstoffen. Auch Parasiten können Probleme bereiten. Deshalb ist es wichtig, auf die Darmflora des Hundes zu achten, da ansonsten unterschiedlichste Folgekrankheiten entstehen können. Manchmal kann auch eine Futtermittelunverträglichkeit der Grund für Probleme im Darm des Hundes sein, Beispiele sind Futtermittelallergien und Ähnliches.
Gute Unterstützung
Wer den Darm des Hundes unterstützen möchte und die richtigen Nahrungsmittel zuführen will, sollte am besten zwischendurch eine Darmreinigung veranlassen. Danach kann der Hund seine Darmflora wieder auf natürlichem Weg aufbauen und auch gesund bleiben. Ganz besonders gereizt ist der Darm beispielsweise nach einer chemischen Wurmkur, denn die Regeneration dauert danach 5-7 Monate lang. Wer das Milieu im Hundedarm wiederherstellen möchte, kann Bachblüten, Schüssler Salze oder Globuli zufüttern. So kann die Darmflora des Hundes wieder ausgeglichen werden. Homöopathische Mittel sind in diesem Bereich besonders gefragt.
Gesunde Ernährung
Damit die Darmflora des Hundes auf Dauer gesund bleibt, ist eine natürliche und artgerechte Ernährung des Tieres entscheidend. Deshalb sollten sich die Hundebesitzer immer die Frage stellen, wo die Zutaten für das Hundefutter herkommen und wie sich das Hundefutter zusammensetzt.
Fertigfutter aufwerten
Es ist möglich, dass Fertigfutter für den Hund aufzuwerten, um die Darmflora zu unterstützen. Nicht umsonst lieben Hunde beispielsweise frischen Pansen, denn dieser bringt viele gute Mikroorganismen mit sich. Ein Beispiel sind Milchsäurebakterien, die den Darm besonders gut tun. Dasselbe gilt für das beliebte Leinöl, denn dieses enthält die so genannten Omega drei Fettsäuren. Diese Fettsäuren sind für das Immunsystem des Hundes besonders wichtig.
Auch Haferflocken können die Darmflora des Hundes positiv unterstützen und dürfen gerne in das Hundefutter gemischt werden. Zudem liefern sie gesunde Ballaststoffe und viele B Vitamine.
Vollkorn und Kartoffeln
Manchmal darf es auch eine Scheibe Vollkornbrot oder abgekühlte Kartoffeln sein, auch etwas Kefir liefert gute Milchsäurebakterien. Hierbei sollte allerdings bedacht werden, dass die meisten Hunde Laktoseintoleranz sind. Besonders viel Insulin ist beispielsweise in Party Nacken enthalten.
Fermentiertes Gemüse ist für den Darm ganz besonders gut, denn auch dadurch werden viele gesunde Milchsäurebakterien in den Hundedarm transportiert. Dieses spezielle Gemüse lässt sich übrigens auch selbst zu Hause herstellen und ist bereits nach fünf Tagen fertig.
Gründe für einen geschädigten Hundedarm
Falsche Ernährung, Impfungen oder Wurmkuren können auch oft die Ursache für eine geschädigte Darmflora beim Hund sein. Bis sich die Darmflora wieder aufgebaut hat, dauert es oft länger, als ein halbes Jahr. Unterstützend wirken kann getreidefreies Hundefutter.