Muss ich meinen Hund impfen?
Seinen Hund zu impfen ist in Deutschland nicht gesetzlich vorgeschrieben. Tierärzte sprechen allerdings eine klare Impfempfehlung für alle Hunde aus.
Anders verhält es sich, wenn du mit deinem Hund ins Ausland reisen möchtest. Bei Reisen innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten musst du mithilfe deines Heimtierausweises belegen können, dass dein Hund über einen gültigen Impfschutz verfügt.
Kannst du nicht belegen, dass dein Hund entsprechend geimpft wurde, kann es passieren, dass dir die Einreise in bestimmte EU-Länder untersagt wird.
Die Grundimmunisierung von Welpen
Die Grundimmunisierung sollte im Alter von etwa acht Wochen erfolgen.
Wenn du deinen Welpen von einem Züchter adoptierst, übernimmt dieser in der Regel die erste Impfung. Solltest du allerdings einen Straßenhund oder einen Vierbeiner aus dem Tierheim adoptieren, solltest du dich vergewissern, dass dieser die Grundimmunisierung erhält, wenn dies nicht bereits geschehen ist.
Damit dein Hund zuverlässig geschützt ist, erfolgt die Immunisierung gegen Leptospirose, Staupe, Hepatitis und Parvirose.
Damit die Wirkung der Grundimmunisierung gewährleistet werden kann, werden im Alter von 12 und 16 Wochen sowie mit einem Jahr Nachfolgeimpfungen empfohlen.
Ab der zweiten Impfung ist es empfehlenswert, zusätzlich gegen Tollwut zu impfen.
Die wichtigsten Impfungen für Hunde
Fünf Impfungen sollte jeder Hund bekommen, damit er vor den am häufigsten vorkommenden Krankheiten geschützt ist:
- Hepatitis
- Pavovirose
- Staupe
- Tollwut
- Leptospirose
Diese Impfungen gelten in Deutschland als Bestandteil der Grundimmunisierung.
Impfung gegen Hepatitis
Unter dem Fachterminus Hepatitis versteht man in der Tiermedizin eine ansteckende Leberentzündung, welche durch einen Adenovirus ausgelöst wird.
Besonders gefährdet für das Virus sind Welpen, die an Hepatitis sogar versterben können, wenn sie nicht geimpft sind.
Zu einer Übertragung kann es durch das Schnüffeln an den Genitalien oder am Harn von anderen Artgenossen kommen.
Zu den klassischen Symptomen der Krankheit gehören neben Appetitlosigkeit, Fieber und Durchfall auch eine erhöhte Empfindlichkeit des Bauchraums, nervöse Störungen sowie ein geröteter Rachen.
Zu den Folgeerscheinungen einer Hepatitis beim Hund gehört nicht selten eine Schädigung der Leberzellen.
Da Hepatitis oftmals tödlich endet, ist eine Impfung beim Hund besonders wichtig.
Impfung gegen Pavovirose
Bei dem Pavovirus handelt es sich um einen besonders resistenten Virus, der über den Kot infizierter Vierbeiner übertragen werden kann. Dabei genügt es, wenn dein Hund am Kot anderer Hunde schnuppert, um sich mit Pavovirose zu infizieren.
Nach einer Infektion kommt es zu einer raschen Ausbreitung des Virus. In besonders schweren Fällen von Pavovirose beim Hund ist der Verlauf so rasant, dass der infizierte Hund in kürzester Zeit an der Krankheit verstirbt.
Pavovirose beim Hund lässt sich an Symptomen wie Durchfall und Erbrechen erkennen. Dabei dehydriert der Hund so stark, dass die Krankheit überwiegend tödlich endet.
Impfung gegen Staupe
Bei Staupe handelt es sich um eine hoch ansteckende Viruserkrankung.
Oftmals erkranken Welpen oder junge Hunde im Alter von acht Wochen bis sechs Monaten an Staupe.
Eine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht beim gegenseitigen Belecken. Aus diesem Grund ist es von enormer Wichtigkeit, dass die Grundimmunisierung im Welpenalter vorgenommen wird.
Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, befällt der Virus das Nervensystem, die inneren Organe sowie die Augen.
Die Symptome hängen stark von der jeweiligen Form der Erkrankung ab. So gibt es neben der Darmstaupe auch die Lungen- und Nervenstaupe. Entsprechend unterschiedlich fallen die Symptome aus.
Zu den Symptomen von Staupe beim Hund gehören unter anderem Husten, Antriebslosigkeit, Fieber und Durchfall. Oftmals greift Staupe auch das Gebiss an oder hinterlässt schwere Schäden am Gehirn des betroffenen Vierbeiners.
Im schlimmsten Fall kann Staupe beim Hund sogar tödlich verlaufen.
Impfung gegen Tollwut
Tollwut gehört nicht nur zu den bekanntesten, sondern auch zu den gefährlichsten Krankheiten.
Ist ein Hund erstmal mit Tollwut infiziert, verläuft die Krankheit immer tödlich.
Der Tollwutvirus überträgt sich in einer Vielzahl der Fälle durch Bissverletzungen und kann sowohl Menschen als auch Hunde befallen.
Verantwortlich für die Erkrankung des Gehirns ist der Rhabdovirus. Dieser befindet sich insbesondere im Speichel eines an Tollwut erkrankten Tieres.
Ist die Krankheit erstmal ausgebrochen gelangt der Virus über die Nervenbahnen ins Gehirn und von dort aus ins Rückenmark, sodass es zu einer Lähmung des infizierten Tieres kommt.
Zu den typischen Symptomen von Tollwut beim Hund gehören Durchfall, Fieber und Erbrechen. Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es zu Krämpfen bis schließlich die Atemlähmung und damit der Tod des Tieres eintritt.
Impfung gegen Leptospirose
Leptospirose ist eine schwere Krankheit, welche auch unter dem Begriff Stuttgarter Hundeseuche bekannt ist.
Infizierte Tiere, wie Mäuse oder Igel sind weitestgehend immun gegen den Erreger und fungieren somit lediglich als Wirt.
Wird das Bakterium allerdings von deinem Hund aufgenommen – beispielsweise, weil dieser aus einer kontaminierten Pfütze trinkt – befällt dieses die inneren Organe und verbreitet sich dort.
Zu den Symptomen von Leptospirose zählen Erbrechen, Fieber und Futterverweigerung. Schreitet die Krankheit weiter fort kommt es weiterhin zu Antriebslosigkeit, Atemproblemen, blutigem Kot und Muskelkrämpfen.
In besonders schweren Fällen versagen die Nieren, sodass der infizierte Hund letzten Endes an der Krankheit verstirbt.
Optionale Impfungen für deinen Hund
Neben den von Tierärzten empfohlenen Standardimpfungen, gibt es einige Impfungen, die du je nach individueller Gefährdungslage vornehmen lassen kannst.
Hundeimpfungen gegen Krankheiten wie Borreliose, Zwingerhusten und Leishmaniose solltest du mit deinem Tierarzt absprechen, da diese nicht für alle Hunde empfehlenswert sind.
Impfung gegen Zwingerhusten
Beim sogenannten Zwingerhusten handelt es sich um eine Infektion, die die oberen Atmenwege betrifft.
Auslöser für den Zwingerhusten ist in den meisten Fällen das Canine Parainfluenzavirus oder das Bakterium Bordetella bronchisepticaI. Eine Übertragung der Krankheit findet durch eine Tröpfcheninfektion statt.
Wenn du deinen Hund gegen Zwingerhusten impfen lassen möchtest, musst du dir darüber im Klaren sein, dass der Impfstoff lediglich gegen die oben genannten Haupterreger wirkt. Sollte dein Vierbeiner trotz der Impfung Zwingerhusten bekommen, ist der Verlauf der Krankheit abgeschwächt.
Zu den Symptomen von Zwingerhusten beim Hund gehört Würgereiz und ein trockener Husten.
Empfehlenswert ist eine Impfung bei Hunden, die häufig mit vielen anderen Artgenossen in Kontakt kommen. Solltest du regelmäßig an Hundesportveranstaltungen teilnehmen oder deinen Hund während des Urlaubs in einer Pension unterbringen, kann eine Impfung sinnvoll sein.
Impfung gegen Leishmaniose
Bei der in Fachkreisen als Leishmania infantum bezeichneten Leishmaniose handelt es sich um eine durch Sandmücken übertragene Tropenkrankheit.
Doch nicht nur beim Blutsaugen ist eine Übertragung möglich. Auch im Rahmen einer Bluttransfusion oder wenn dein Hund eine offene Wunde hat und mit den Geschwüren eines infizierten Hundes in Berührung kommt, kann es zu einer Infektion kommen.
Im Falle einer Infektion nisten sich die Erreger in den Gewebezellen an und befallen die inneren Organe. Durch die verhältnismäßig lange Inkubationszeit von bis zu mehreren Jahren treten die ersten Symptome einer Leishmaniose beim Hund häufig erst lange Zeit nach der Infektion auf.
Zu den Symptomen von Leishmaniose beim Hund gehören Augenerkrankungen, Fieber, Durchfall, Gewichtsverlust sowie offene Wunden und andere Begleiterscheinungen.
In besonders schlimmen Fällen kann Leishmaniose mit dem Tod des Hundes enden.
Eine Impfung gegen Leishmaniose solltest du insbesondere dann vornehmen lassen, wenn du vorhast, mit deinem Vierbeiner in den Mittelmeerraum zu reisen.
Impfung gegen Borreliose
Unter dem Begriff Borreliose versteht man unterschiedliche Infektionskrankheiten, an denen sowohl Menschen als auch Tiere erkranken können.
In einer Vielzahl aller Fälle wird Borreliose durch Zeckenbisse übertragen. Das heißt jedoch nicht, dass jeder Zeckenbiss auch zu einer Borreliose führt.
In Deutschland tragen je nach Region zwischen fünf und 50 Prozent der Zecken den Überträger in sich.
Wenn dein Hund trotz dieser verhältnismäßig geringen Wahrscheinlichkeit doch von einer Zecke, die Borrelien in sich trägt, gebissen werden sollte, dauert es zwischen 16 und 24 Stunden bis die Bakterien vom Darm der Zecke in die Blutbahn deines Hundes gelangen.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du deinen Vierbeiner nach jedem Ausflug auf Zecken hin untersuchst. Wenn dein Hund Zecken hat, solltest du die Zecken umgehend entfernen.
Die ersten Symptome einer Borreliose treten häufig nach etwa vier bis sieben Wochen auf. Typische Anzeichen für eine Borreliose sind Antriebslosigkeit, Fieber sowie Gelenkentzündungen.
Durch eine Impfung gegen Borreliose beim Hund lässt sich eine Infektion zuverlässig verhindern.
Wie lang hält der Impfschutz beim Hund an?
Über die Dauer des Impfschutzes streiten sich die Geister. Aus diesem Grund hat der Weltverband der Kleintierärzte eine Richtlinie für die Impfung von Hundewelpen herausgegeben, aus der hervorgeht, dass ein Hund so selten geimpft werden sollte wie möglich.
Damit du deinem Hund also nicht durch zu häufiges Impfen schadest, solltest du dich hierzu von deinem Tierarzt beraten lassen. Von jährlichen Impfungen beim Hund wird allerdings abgeraten.