Bluthochdruck bei Katzen – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Christina

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Bluthochdruck bei Katzen (sog. Hypertonie) kann unbehandelt zu schweren Erkrankungen und im schlimmsten Fall auch zum Tod führen.

Bluthochdruck tritt typischerweise als Folgeerkrankung einer anderen Erkrankung auf, wie z. B. akutem oder chronischem Nierenversagen oder einer Überfunktion der Schilddrüse (sog. Hyperthyreose). Obwohl weniger häufig, wird die Erkrankung auch mit einer Überproduktion des Nebennierenhormons Aldosteron sowie mit Tumoren der Nebenniere in Verbindung gebracht.

Es gibt auch Fälle von idiopathischer Hypertonie, also Bluthochdruck ohne erkennbare Ursache sowie Blutdruckerhöhung infolge von Stresssituationen wie zum Beispiel Tierarztbesuchen.

Warum zu hoher Blutdruck bei Katzen lebensgefährlich ist

Bluthochdruck bei Katzen kann zu Schäden an vier wichtigen Organsystemen führen: den Nieren, den Augen, dem Nervensystem und dem Herz-Kreislauf-System. Viele Katzenbesitzer wissen jedoch überhaupt nicht, dass sich bei ihren Kätzchen gefährlich hohe Blutdruckwerte entwickeln können.

Hypertonie schädigt den Körper einer Katze erheblich. Dadurch können kleine Blutgefäße auslaufen und in einigen Fällen brechen. Das Ergebnis kann eine abgelöste Netzhaut oder sogar ein Schlaganfall sein.

Hoher Blutdruck belastet die Nieren und das Herz, wodurch es bei Katzen, die bereits an einer Nierenfunktionsstörung oder einer Schilddrüsenerkrankung leiden, zur weiteren Verschlechterung ihres Zustands kommen kann. Am häufigsten tritt Bluthochdruck bei älteren Katzen auf.

Symptome: Wie erkennt man Bluthochdruck bei Katzen?

Leider gibt es keine frühen Warnzeichen für Bluthochdruck. Wenn der Bluthochdruck deiner Katze als Begleiterscheinung zu einer anderen Erkrankung wie chronischem Nierenversagen, einer Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes auftaucht, wirst du die Symptome dieser Krankheiten auch leichter bemerken können. Sie sind für beide Krankheiten ähnlich und umfassen unter anderem:

  • Frisst nicht mehr richtig
  • Erbrechen
  • Erhöhter Durst und Wasserlassen
  • Gewichtsverlust
  • Stumpfes Fell

Gerade bei alten Katzen solltest du den Blutdruck daher regelmäßig messen, aber auch bei jüngeren Tieren schadet es nicht, diesen Punkt in den regelmäßigen Gesundheitscheck deiner Katze mit einfließen zu lassen.

Die normalen Blutdruckwerte liegen bei Katzen im oberen (systolischen) Wertbereich zwischen 110 bis 140 mmHg und im unteren (diastolischen) zwischen 60 bis 80 mmHg. Von Bluthochdruck spricht man ab einem systolischen Wert von ungefähr 160 mmHg.

Diagnose von hohem Blutdruck bei Katzen

Wenn du deine Katze regelmäßig untersuchen lässt, kann der Tierarzt während einer Routineuntersuchung rechtzeitig ein neues Herzgeräusch oder Veränderungen in den Augen deiner Katze feststellen. Diese Änderungen im Gesundheitszustand können darauf hinweisen, dass eine Blutdruckmessung durchgeführt werden soll.

Je früher du über den hohen Blutdruck deiner Katze Bescheid weißt, umso schneller kannst du Maßnahmen ergreifen, um kritische Organschäden zu vermeiden.

Wenn der Bluthochdruck jedoch nicht kontrolliert und behandelt wird, ist die häufigste Folge eine plötzliche Erblindung. Blutgefäße im Auge platzen, wodurch sich die Netzhaut löst. Die Katze könnte dadurch teilweise oder sogar ganz ihr Sehvermögen verlieren. Erste Anzeichen davon sind erweiterte Pupillen, Desorientierung und die Unwilligkeit, sich überhaupt zu bewegen.

Weniger häufig kann chronische Hypertonie sogar Blutungen im Gehirn verursachen. Anzeichen dafür sind Kopfneigung, Gehschwierigkeiten, Desorientierung und Krampfanfälle. Sowohl die Erblindung als auch die Anzeichen von Blutungen im Gehirn sind medizinische Notfälle, die eine sofortige tierärztliche Behandlung erfordern.

Dein Tierarzt kann den Blutdruck einer Katze mit einer Manschette an jedem Bein oder am Schwanz messen. Das Verfahren ist schmerzlos und wenn dein Kätzchen kooperativ und nicht zu ängstlich ist, kann eine genaue Messung in nur wenigen Minuten vorgenommen werden.

Vor dem Tierarztbesuch solltest Du die Verabreichung einer Blütenessenz oder eines homöopathischen Aconitums erwägen.

Diese Mittel ändern nicht den Blutdruckwert deiner Katze, können jedoch die Wahrscheinlichkeit von stressbedingten Messanstiegen erheblich verringern. Möglicherweise müssen mehrere Messungen vorgenommen werden, um einen genauen Blutdruck bzw. Durchschnittswert zu erhalten.

Um Bluthochdruck bei Katzen frühzeitig zu erkennen, wird bei Katzen ab sieben Jahren eine regelmäßige Blutdruckuntersuchung empfohlen. Anfangs können diese einmal oder zweimal im Jahr durchgeführt werden, aber wenn die Katze älter wird, sollten sie im Idealfall mindestens zweimal pro Jahr durchgeführt werden.

Bluthochdruck bei Katzen behandeln

Der erste Schritt besteht in der Behandlung von Grunderkrankungen, die den Blutdruckanstieg möglicherweise verursacht haben.

Wenn der Bluthochdruck diagnostiziert wird, bevor ein Organschaden auftritt und der Messwert nicht gefährlich hoch ist, reicht eine regelmäßige Überwachung des Blutdrucks während der Behandlung der zugrunde liegenden Schilddrüsenüberfunktion oder eines Nierenversagens anfangs aus.

Es gibt keine veterinärmedizinischen Medikamente gegen Bluthochdruck für Katzen. In einigen Fällen verschreiben Tierärzte Medikamente gegen menschlichen Blutdruck, doch diese sollten als letzter Ausweg genutzt werden.

Blutdruckmedikamente sind in der Regel sehr stark und es kann daher schwierig sein, die richtige Dosierung für ein Kätzchen zu erhalten. Wenn Du schon solche Medikamente anwenden musst, empfiehlt es sich, mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen, da viele Katzen bereits darauf gut ansprechen.

Wenn sich dein Stubentiger aufgrund von hohem Blutdruck in sehr schlechtem Zustand befindet, muss er behandelt und überwacht werden, bis die Krise vorüber ist und sich stabilisiert hat.

Tipps, die du auch selbst umsetzen kannst

Ernährungstipps vom Tierarzt

Dein Tierarzt kann dir dabei helfen, eine artgerechte Ernährung zu entwerfen, die den speziellen Ernährungsbedürfnissen deines hypertensiven Kätzchen entspricht. Die richtige Ernährung hilft auch bei der Bekämpfung von Grunderkrankungen.

Kampf dem Übergewicht

Wenn deine Katze übergewichtig ist, ist es äußerst wichtig, dass sie dieses zusätzliche Gewicht abnimmt. Fettleibigkeit führt bei Katzen, genauso wie beim Menschen, zu Bluthochdruck und Herzproblemen.

Allgemeine und tägliche Bewegung ist daher sehr wichtig. Es kann zwar schwierig sein, deine Katze zu mehr Bewegung zu animieren, aber du kannst Tricks nutzen wie zum Beispiel einen Laser, um aerobe Aktivitäten zu fördern.

Vermeide unnötige Impfungen

Es gibt erhebliche Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit einer Überimpfung von Haustieren – insbesondere bei Katzen, die bereits durch Bluthochdruck gefährdet sind. Vermeide auch, deiner Katze das Medikament Meloxicam zu geben, das bei Katzen Nierenversagen verursachen kann.

Behalte die Konsistenz der Umgebung und Routine deiner Katze bei

Kätzchen werden durch Veränderungen in ihrer Außenwelt stark beansprucht, und eine Katze, die sich bereits mit gesundheitlichen Herausforderungen befasst, braucht eine ruhige und beständige Umgebung.

Stelle sicher, dass deine Katze genügend Vitamin C und E bekommt

Studien zeigen, dass diese Vitamine hilfreich sein können, um den Blutdruck zu senken. Wenn dein Haustier eine ausgewogene, artgerechte Ernährung erhält, sollte es jedoch die richtige Menge dieser beiden Nährstoffe allein durch die Ernährung erhalten.

Wenn du und dein Tierarzt entscheidet, dass dein Kätzchen ein Nahrungsergänzungsmittel benötigt, stelle sicher, dass du eine natürliche (nicht synthetische) Form von Vitamin E zur Verfügung stellst.

Achte auf gesunde Fettsäuren

Omega 3 und Omega 6 Fette sind für die Gesundheit deiner Katze von wesentlicher Bedeutung. Die meisten Katzen bekommen jedoch zu viel Omega 6 Fettsäuren und viel zu wenig Omega 3 Fettsäuren.

Der Konsum von Omega 3 Fetten ist eine der besten Möglichkeiten, um die Insulinrezeptoren deiner Katze erneut zu sensibilisieren und den Blutdruck zu senken.

Omega 6 Fette kommen in Mais, Soja, Rapsöl und Sonnenblumenöl vor. Die Ergänzung mit einem hochwertigen Krillöl, das 48-mal wirksamer ist als Fischöl, ist eine gute Quelle für Omega 3 Fettsäuren.

Akupunktur kann unterstützen

Akupunktur in Kombination mit elektrischer Stimulation senkt zeitweise die Blutdruckerhöhung bei Katzen um bis zu 50 Prozent.

Über Christina

Haustiere begleiten unsere Chefredakteurin, Christina, seit Kindertagen. Mit über 25 Jahren Erfahrung in der Haltung von Hunden und diversen Kleintieren wie Meerschweinchen, Kaninchen und Vögeln, hat sie ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse unserer tierischen Lieblinge entwickelt und teilt dieses Wissen nun auf Petlindo.